Um kurz vor Mitternacht landete also unser Flieger in Schweden, besser gesagt Airport Stockholm- Skavasta
Jetzt galt es die Nacht am Airport zu verbringen, um hier kostenneutral zu übernachten und die Zeit zu überbrücken, bis um 9.00 Uhr der erste Bus Richtung Stockholm Centrum starten sollte.
Bis ca. halb 3 hielt man sich mit Bier trinken usw. bei Laune, ehe versucht wurde, etwas Schlaf zu finden.
Die zusammengerückten Stühle boten nur bedingten Komfort, sodass sich kurzerhand auf den Fußboden gelegt wurde.

Eigentlich ganz OK, doch wenn bereits um 4h der Putzmann mit seiner Reinigungsmaschine direkt an meinem Ohr vorbei fährt, hat es sich auch hier schnell "ausgeschlafen".

Irgendwie ging die Zeit aber zum Glück auch so relativ schnell vorbei, sodass es dann irgendwann auf die etwa 80minütige Busfahrt nach Stockholm gehen konnte.
Während der Jan die meiste Zeit schlief, begutachtete ich die weitestgehend aus langgezogenen Wäldern und vielen Seen bestehende schöne schwedische Landschaft.
Endlich am T- Centralen (der zentrale Bus-, Bahn- und U-Bahnhof) angekommen, ging es auch sofort einige U-Bahnstationen weiter zu unserer Herberge, welche auf der Insel Langholmen gelegen ist und vor vielen, vielen Jahre noch als Gefängnis diente, ehe es zur Jugendherberge umfunktioniert wurde.
Sehr außergewöhnlich aber interessant allemal.
Einchecken war erst ab 15 Uhr möglich, wir hatten es jedoch erst 12:30h, somit schnell Gepäck hier abgeladen und gleich wieder zurück Richtung Zentralbahnhof, wo im McD die erste "nahrhafte" Mahlzeit des Tages eingenommen wurde.
Weiter wurde noch versucht, dass 1912 erbaute und unter Denkmalschutz stehende Olympiastadion von Stockholm zu besuchen, was aber nach kurzer Zeit abgebrochen wurde, da wir beide (Ok, eigentlich nur ich) total im Arsch waren, völlig verpeilt die U-Bahnstation an der falschen Seite verließen ohne es zunächst zu bemerken und sowieso kaum Zeit für soetwas hatten.
Kaum Zeit, weil auch heute o.g. Paarung besucht werden sollte und es hierzu noch eine etwa halbstündige Metrofahrt plus X- Minuten zum Suchen des Stadions zu bewältigen gab.

Im Übrigen war ursprünglich beabsichtigt, heute den erheblich erlebnisreicheren Kick Hammarby gegen Helsingborg zu besuchen, was aber dadurch zunichte gemacht wurde, dass sich der dämliche schwedische Verband dafür entschied, das Spiel um einen Tag von Sonntag auf Samstag nach hinten zu verlegen! (Spiel endete übrigens mit 6:2 für Hammarby).
Ich spürte große Wut in mir!!!
Daher hieß es heute nur schwedische Zweitliga- Magerkost.
Wo der Ground von Brommapojkarna nun genau liegen mag, wusste wir eigentlich gar nicht,
lediglich eine vage Ahnung, bzw. Vermutung hatten wir und standen so einige Zeit später recht ratlos irgendwo in nem ruhigen Wohnblockviertel, wo außer Familien, die mit ihren Kindern auf dem Spielplatz verweilten, nix los war.

Der erste halbwegs kompetent wirkenden Typ wurde daher sofort angequatscht und nach dem Weg gefragt. Das Glück war heute auf unserer Seite, denn er outete sich als Brommapojkarna
Fan und war nicht wenig erstaunt aber ebenso erfreut darüber, dass sich zwei Jungs aus Deutschland für dieses Spiel interessierten.
Auf dem kurzen Weg zum Stadion gab er uns noch ein paar Infos zu "seinem" Club. Unter anderem erfuhr man, dass Brommapojkarna der größte Club Schwedens sei.
So verfüge man doch über 320(!!!) Mannschaften, sei es hauptsächlich im Jugendbereich, Seniorenbereich ect. Und etwa 700 ehrenamtliche Mitarbeiter.
Zudem sollen zahlreiche Spieler, die später bei größeren Vereinen erfolgreich spielten, hier ihr Handwerk erlernt haben.
Er selbst war Trainer einer dieser Jugendmannschaften und verhalf uns somit sogar zu free-entry plus Exclusiv- Programmheft!. Fein! Danke nochmals!!

Bevor wir uns von ihm trennten, gab er uns noch mit auf den Weg, die Nummer 4 zu beobachten! Ein hoffnungsvolles Talent bei Brommapojkarna sei dieser Junge.
Paar gute Ansätze zeigte er tatsächlich aber im Prinzip entsprach das Gekicke dort auf dem Rasen wenn überhaupt nur deutschem Oberliganiveau.
Die erste Halbzeit war gar grausig anzusehen und von vielen kuriosen Fehlpässen und sinnlosem Ball wegschlagen geprägt, sodass wir uns zur zweiten Halbzeit hinters Tor legten, wo ich etwas von einem Johannisbeerstrauch naschte. Der Jan traute sich nicht und erzählte etwas von Bandwurm und Tollwut.........

Von hier aus hatten wir zudem besseren Blick auf die einzige kleine Tribüne, die auch ordentlich gefüllt war, sowie den angrenzenden Gästeblock, wo sich etwa 20-25 Mitgereiste aufhielten, sogar etwas sangen aber eigentlich recht gelangweilt wirkten.
Zumindest Brommapojkarna konnte sich in Hälfte zwei etwas steigern und siegte schlussendlich auch verdient und souverän mit 3:0.
So war ich dann auch nicht wirklich traurig als der Abpfiff ertönte und wir uns wieder auf den Rückweg machten.
Ehe es zurück zur Herberge ging, wurde sich im Stadtzentrum etwas gestärkt, wenig später
an unserer Unterkunft angekommen, wurden noch zwei Mädels beim Nacktbaden überrascht, was sie zu einigen Kreischlauten veranlasste....
Wir hatten aber an so etwas heute eh kein Interesse, verzogen uns auf unser Zimmer, bzw. Unsere Zelle, wo wir bei einem letzten Bier noch etwas Fernseh glotzten, ehe man auch zeitig einschlief.