Club Brugge KV – WKS Slask Wroclaw 3:3
08.08.2013
Jan-Breydel-Stadion
Europaleague
Qualifikation 3. Runde
Zuschauer: 25.945 (ca.
2.000)
Die Europaleague ist
zugegebener Weise ein Wettbewerb, der mir sehr gefällt.
Gerade die Qualiphase
sorgt ja Runde für Runde, Jahr für Jahr für nette internationale Begegnungen.
Also wird eifrig darauf gehofft, dass was entsprechend Attraktives im halbwegs
machbaren Radius gelost wird. Brügge vs. Slask war ohne Frage sowas und mit
Dennis war schnell ein interessierter Mitfahrer gefunden. Ein paar Tage vor dem
Spiel kam auch noch Vossi hinzu und so ging es an diesem Donnerstag zunächst
nach Bottrop, wo man auf Dennis traf und in dessen Wagen ans Ziel steuerte.
Klappte soweit ganz gut
bis man kurz vorm Ziel (das Navi zeigte lediglich noch 2 km) in einen üblen
Anfahrtsstau geriet und hier mal eben eine Dreiviertelstunde verlor.
Problem war eine Ampel,
die nur gefühlte zwei Sekunden grün war und natürlich kein Cop genötigt war,
hier mal den Verkehrspolizisten zu spielen, um das mal alles etwas zu
beschleunigen. Stattdessen stehen die Amtsbrüder keine zehn Meter hinter der
Ampel sinnlos am Straßenrand und glotzen einem blöd ins Auto. Kinder, Kinder….
Jedenfalls wird's
nochmal knapp und nachdem man einige hundert Meter entfernt vom Stadion,
welches schön Belgien-like in einem Wohngebiet liegt, den Wagen in eine Parknische
quetschte, musste nochmal das Schritttempo enormst erhöht werden.
Einlasskontrollen
extrem lasch und somit - mal wieder- wenige Sekunden vor Anpfiff drin.
Die Kulisse extrem geil: cooles Stadion, ein feiner polnischer Auswärtshaufen
mit nahezu einheitlichen Shirts im nett gelegenen Gästeblock und auch von
Heimseite laute Sprechchöre. Hier war Dampf drin, da lohnt sich jeder Kilometer
der Anreise schon nach wenigen Sekunden.
Klar, Brügge muss eine
1:0 Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen, das weiß auch das Publikum. Aber
der einstige belgische Vorzeigeclub agiert erschreckend ängstlich und fahrig,
was den selbstbewusst aufspielenden Polen zusätzliche Motivation gibt.
Dies scheint auch die rund 2.000 mitgereisten Polen zu gefallen, von denen ein
Teil mitten in der ersten Hälfte das Stadion kurz verlässt. Wir gucken uns kurz
blöd an " Hä? Was solln das? ", aber als dann ein Großteil mit
Sturmhauben bekleidet zurückkehrt und sich quer im Block verteilt, ist dem
Pyrofanatiker klar, was als nächstes passiert.
Wenig später erstrahlen
dann etliche Bengalos im Block, was ein überaus nettes Bild ergibt. Etwas
unnötig vielleicht die zusätzlichen Böller oder die zwei, drei in die
angrenzenden Zuschauerbereiche geworfenen Brennstäbe. Aber nungut.
Die betroffenen Belgier
(eher Normalos statt Hools) etwas ungehalten, die Beobachter der UEFA
vermutlich auch ob des ungezogenen Verhaltens des Gastes, der im Folgenden bis
zum Spielende stimmungstechnisch das Spiel zu einem Heimspiel macht und dabei
auch das ein oder andere Mal die Freundschaft zu Wisla Krakow und Lechia Gdansk
hochleben lässt. Ziemlich guter Auftritt, da gibt's nix.
Ein torreichen Spielverlauf trägt zusätzlich dazu bei, dass man als Fazit von
einem gelungenen Fußballabend sprechen kann. Die Gäste erhalten zur Belohnung
noch eine 30-minütige Blocksperre aufgedrückt, wir allerdings machen uns recht
flink auf den Heimweg, ehe ich irgendwann nachts um 3 Uhr wieder im Bett liege.
Gelungener Trip!