SpVgg Greuther Fürth – SG Dynamo Dresden (1:0)
06.08.2011
Ronhof
2. Bundesliga
Zuschauer: 11.340 (ca. 2.500)
Da man sich an diesem frühen Samstag Vormittag
ohnehin auf der Rückfahrt vom Kurzurlaub am Gardasee befand, sprang einen der
2.Ligakick in Fürth quasi an. Meine Freundin zeigte sich zwar eher mäßig
begeistert, was diesen Zwischenstopp auf halber Strecke angeht, aber das Leben
ist halt kein Wunschkonzert.
Das eigentlich ausreichende Zeitpolster schmolz mehr
und mehr dahin, da einen das Navi halb durch Nürnberg lotste, es sich hier auf
einer zweispurigen Schnellstraße vor einer Ampel ordentlich staute und man so
mal locker eine halbe Stunde verlor. Geparkt wurde auf Verdacht auf dem
Parkplatz eines schwedischen Möbelhauses, welcher auch gleichzeitig als
Gästeparkplatz diente. Von hier einfach mal der Karawane aus Sachsen gefolgt
und eine viertel Stunde später vorm „Ronhof“ gestanden, welcher jetzt mit „Trolli-Arena“
den wohl lächerlichsten aller bundesweiten Stadionnamen trägt. Kurz bevor ich
mich artig in die Schlange vorm Kassenhäuschen einreihen wollte, fiel mir ein
Typ auf, der mit zwei Tickets in der Hand herum wedelte. Mal kurz nach dem
Grund für dieses Verhalten gefragt, bot er mir direkt zwei ermäßigte
Sitzplatzkarten zum Preis von je 10 Euro an und ohne groß zu überlegen, wurden
wir handelseinig. Gab am Eingang auch keinen Terz von wegen ermäßigter Karten
oder so, also mal hingesetzt auf das Stahlrohrkonstrukt auf Höhe der Eckfahne und
neben dem Gästebereich. Quantitativ wieder einmal mit ordentlichen 2.500 Leuten
angereist, zeigte man qualitativ allerdings einen sehr lahmen Auftritt. Habe
das Gefühl, dass Dynamos Anhang von Mal zu Mal schlechter wird (kann aber auch
sein, dass ich mir einfach unglückliche Spiele ausgesucht habe). Zumindest
konnte man heute kaum was Imposantes hinterlassen. Bis auf n paar
DY-NA-MO-Rufen und einigen geschlossenen Klatscheinlagen kam so gut wie nichts.
Sehr komisch. Ansonsten warf man nach der zweiten Roten Karte für einen ihrer
Spieler noch nen Böller in den Innenraum und erwischte damit noch nen
unschuldigen Ordner. Bravo, so erweist man sich selbst – und „Ultradeutschland“
in Zeiten von „Pyrotechnik legalisieren-Kampagnen“ sicherlich einen
Bärendienst.
Ganz anders- nämlich erfrischend lebendig und
gesanglich kreativ – zeigte sich die gegenüberliegende Seite, wo ca. 200
Gestalten hinter dem „Szene Fürth-Banner“ ganz ordentlich abgingen und oftmals
nettes Liedgut, was so noch nicht in leicht abgeänderter Version in jedem
anderen Stadion auch zu hören ist, von sich. Man kann so etwas eigentlich gar
nicht genug wertschätzen, denn mit dem „Glubb“ steht ein traditionsreicher Konkurrent ja quasi direkt vor der Haustür.
Ansonsten war man nicht gerade traurig, als der Abpfiff ertönte und man ein wenig der Sonne entfliehen konnte, die heute doch zur Abwechslung mal recht heiß auf mein Haupt schien. Auch spielerisch wars sicherlich kein Kracher (der Dresdener hinter mir pennte direkt mal die erste Halbzeit komplett auf seiner Sitzschale), Fürth glänzte im fahrlässigen Vergeben von Großchancen und Dynamo wird es in dieser Form schwer haben sich als Aufsteiger in der 2. Bundesliga zu etablieren.