24.07.2021
Kurt-Wabbel-Stadion
3. Liga
Zuschauer: 5.037 (ca. 100 Gäste)
Endlich wieder Fußball vor einer vierstelligen Anzahl an
Zuschauern. Endlich wieder Fußball mit Atmosphäre. Endlich wieder Liga 3!
Über die überaus glücklichen Umstände, die dafür sorgten,
dass mein geliebter SVM überhaupt in dieser Liga mindestens ein weiteres Jahr
antreten darf, hatte ich ja in einem der vorigen Berichte schon lang und breit
philosophiert, also sparen wir uns das.
Aufgrund der fortgeschrittenen Impfungen und der insgesamt sommerlich-entspannten
Lage in dieser weiterhin andauernden Pandemie, öffnen auch die Stadien
zumindest teilweise wieder. Der Hallesche FC zum Beispiel gewährte heute 7.500
Zuschauern Eintritt und machte dabei auch 350 Gästetickets locker, was man in
Meppen freudig zu Kenntnis nahm. Gästetickets gab es allerdings nur unter der Angabe
der Kontaktdaten, wobei diese Daten beim SVM bleiben und – so wurde es
zumindest versichert – im Falle eines ausbleibenden Infektionsgeschehens auf
Grund dieses Spiels auch zeitnah wieder gelöscht werden. Glauben wir in besten
Vertrauen an emsländische Ehrlichkeit und Bodenständigkeit einfach mal so…
Interessant dabei war zu sehen, wie die einzelnen
Drittligaszenen mit den Gegebenheiten umgehen. Ein Großteil nimmt den aktiven
Support wieder auf, einige andere (zum Beispiel 1860 München, Kaiserlautern)
kündigten an, nicht organisiert aufzutreten.
Sicherlich, beide Seiten bringen gut nachvollziehbare
Argumente hervor und ein richtiges Verhalten in diesen seltsamen Zeiten
wird es wohl nicht geben. Die eine Seite argumentiert mit „Ultra-Werten“, die eben nicht mit
personalisierten Tickets und sonstigen Einschränkungen vereinbar seien, die
andere Seite argumentiert primär mit der Unterstützung der Mannschaft.
Zu zweiter Fraktion zählt dann auch die aktive Szene des SVM,
da man nach der letzten Seuchensaison durchaus erkannt hat, dass die aktive
Unterstützung dann vermutlich doch für den ein oder anderen Punkt, von denen
der SVM jeden einzelnen dringend benötigt, ausmacht. Bei allen Prioritäten wird jedoch auch im
Emsland natürlich weiterhin genau hingesehen und die weitere Entwicklung im
Auge behalten, um dann im Bedarfsfall seine Aktionen entsprechend anzupassen.
Als Zeichen dafür, dass eben keinesfalls Zustände herrschen
wie man sie vor Corona kannte, wurde heute auf Stilelemente wie Fahnen,
Doppelhalter, Schwenker etc., verzichtet und anstatt diverser und sonst
üblicher Gruppenfahnen prangte lediglich ein „SV Meppen-Schriftzug“ am Zaun.
Etwas anders sah auf Heimseite aus, denn dort gab es eine
sehr kompakte Zaunbeflaggung, eine kleine Choreo plus Bengalos zu Spielbeginn
sowie in den kommenden 90 Minuten ganz ordentlichen akustischen Support. Ich
würde sogar so weit gehen, un vom besten Support sprechen, den Saalefront und
Co. in den paar Spielen, die ich im KWS gesehen habe, abgeliefert haben.
Aber irgendwie auch nachvollziehbar. Nach all den Monaten der
Entbehrungen hatte man sichtlich Bock und auch der Spielverlauf trug einiges
dazu bei.
Zwar ging der SV Meppen in der 18. Minute noch per
Foulelfmeter durch Tankulic in Führung, verspielte diese aber schon vor dem
Halbzeitpfiff und musste sich letztlich mit 3:1 geschlagen geben. Den Support
auf unserer Seite fand ich dennoch über weite Strecken ganz ordentlich,
insbesondere in der ersten Halbzeit konnte phasenweise eine gute Lautstärke
erreicht werden, wenngleich im weiteren Spielverlauf im Angesicht der drohenden
Niederlage auch hier ein Gang zurückgeschaltet wurde.
Tja, leider wieder nichts zu holen an der Saale und wieder
offenbarte die Mannschaft die bereits aus der Vorsaison hinlänglich bekannten
Unsicherheiten im Defensivbereich.
Wie sagte Jupp Heynkes schon: „Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften!“. Ich wäre zwar schon mit einzelnen Spielen ganz gut zufrieden, aber so oder so bleibt mit Blick auf den kommenden Gegner aus Kaiserslautern ein ganzes Stück Arbeit für Rico Schmitt und seine Truppe.
Danke an Blaubacke für die Bilder!