FC Ingolstadt 04 - VfL Osnabrück 0:0
06.02.2010
3. Bundesliga
Tuja-Stadion
Zuschauer: 2.850 (ca. 250 Gäste)


So, es geht dann also auch hier wieder los mit dem ersten Kick in 2010. Und dann auch noch gleich ein Doppler im schönen Bayern, wo es heute in der "Audistadt" zum Spitzenspiel der 3. Liga kommen sollte; Zweiter gegen Erster. Beide Teams kickten ja in der vergangenen Saison noch in der 2. Liga, in die sie jetzt auch direkt wieder aufsteigen wollen. Die Chancen stehen dabei nicht schlecht, wobei Osnabrück bislang die besten Karten zu haben scheint, da es derzeit bereits sechs Punkte Vorsprung auf einen Nichtrelegationsplatz hat. Ich machte mich also an diesem Samstag mit dem Lidl-Ticket von Meppen aus auf den Weg, und gegen 13:00 Uhr war man dann auch schon am ersten Zwischenziel angelangt. Das Stadion liegt nur einen Steinwurf vom Bahnhof entfernt, also nur kurz die Brücke über die Gleise und schon ist man da. Konnte jetzt aber nicht wirklich gefallen, eine teilweise überdachte Tribüne auf der Geraden und gegenüber unüberdachte Stehplätze, auf denen sich - nur durch einen kleinen Pufferblock getrennt- Heim und Gästefans einfinden. Hinter dem einen Tor befindet sich stattdessen nix und hinter dem anderen eine Art Vereinsheim mit integrierter VIP-Loge (?) und dem Pressebereich.
Lange muss man sich hier allerdings keine Spiele mehr anschauen, ein Neubau ist bereits im Gange und so soll ab der kommenden Saison im 15.000er Audi Sportpark gespielt werden. Die Kapazität sollte jedenfalls locker reichen, denn die heutigen 2.850 Zuschauer sind meiner Meinung nach für ein solches Spitzenspiel enttäuschend, wobei nochmal ca. 250 den Gästen zuzurechnen sind.
Gut, mit München im Süden und Nürnberg im Norden hat man zwar traditionslastige Konkurrenz in unmittelbarer Umgebung, aber trotzdem bisschen schwach. Die Osnabrücker boten zu Spielbeginn eine ganz nette Choreo zugunsten ihrer Stadionverbotler und zeigten sich auch im weiteren Spielverlauf recht sangesfreudig, wenn es auch in der zweiten Hälfte einige Durchhänger gab. Sehr lächerlich hingegen die paar aktiven Heimfans, die zwar um so etwas wie Stimmung bemüht waren aber aufgrund der geringen Masse eher untergingen. Erwähnenswert vielleicht noch das über die gesamte Spielzeit am Heimblock angebrachte Spruchband "Sperrt ihr einen von uns aus, bleiben wir alle raus!". Sprachlich vielleicht etwas holperig aber dennoch schon überraschend, dass man auch in Ingolstadt (deren Fanszene mit sowas von unbekannt ist) mit Stadionverboten zu kämpfen hat.
Nach dem 0:0 (toller Einstand ins neue Jahr) dann flinken Fußes zurück zum Bahnhof von wo es wieder in nördliche Richtung gen Nürnberg gehen sollte. Das Lidl Ticket war jetzt ja schon für die Hinfahrt genutzt worden, also nicht mehr gültig. Blieb also nur das Bayernticket für 28 Euro, dessen Kosten durch einen via Mitfahrgelegenheit.de gefundenen Mitfahrer aber halbiert werden konnten. Dieser wartete schon am Gleis auf mich und war ein gar komischer Kauz mit wirrem, fusseligem Bart, gelber Cordhose und einen Pullover, den ich auch mal hatte - in der Grundschule. Hundert pro Informatikstudent oder sowas. Dazu war er auch nicht gerade sehr gesprächig und las stattdessen in seinem Buch. Aber egal, ich will hier keine Leute kennen lernen sondern Grounds machen und das bitte kostensparend. So verabschiedete man sich dann in Nürnberg von wo aus es dann geradewegs mit der überfüllten S-Bahn zum Stadion ging.