Real Madrid CF – Real Racing Club de Santander 4:0
18.02.2012
Estadio Santiago
Bernabeu
Primera Division
Zuschauer: 76.000 (ca.
50)
Um auch in diesem Jahr
dem heimatlichen Karnevalszirkus zu entfliehen, ging's mit der Freundin für ein
verlängertes Wochenende in die spanische Hauptstadt.
Freitagabend also dann
via Amsterdam gestartet und nach rund 2,5 Stunden Flug am Aeroporto Madrid/Barajas
gelandet. Von hier gibt's nen Metroanschluss direkt ins Zentrum und nach zwei
Umstiegen und ca. 40 Minuten Fahrt hatte man seine Zielstation Puerta de Toledo
erreicht und checkte schnell ins Hotel ein.
Zur Fortbewegung
innerhalb Madrids kauft man sich am besten eine 3-Tages-Karte für 13 Euro. Auch
möglich ist es für jedes Betreten der Metro 1 Euro zu zahlen, was je nach Menge
der Fahrten bzw. Metroeintritte (also unter 13) vielleicht etwas günstiger
kommt, aber dementsprechend auch umständlicher ist.
Nach Ausschlafen und zufriedenstellendem Frühstück hieß es dann am nächsten Tag
bei frühlingshaften Temperaturen und Sonnenschein zunächst einige
Sehenswürdigkeiten abzuklappern, ehe es gegen Abend zum Estadio San Bernabeu
ging.
Die Ticketfrage sollte man hier grundsätzlich sicherheitshalber vorab geklärt
haben, was aber - solange es gegen einen halbwegs normalen Gegner geht - gar
nicht mal so schwer ist. Auf der Internetseite servicaixa.com werden diese
nämlich auch an das normale Fußvolk verkauft. Dabei lasse man sich bitte nicht
nach der Wahl seines Matches davon irritieren, dass nur VIP-Tickets mit Preisen
von bis zu 350 Euro angeboten werden, was nicht mehr als pure Abzocke ist. Habe
mich übrigens dann später im Stadion gefragt, wo diese Plätze denn wohl sein mögen.
Einzige mir plausible Möglichkeit waren die kleinen Glaskabinen zwischen den
einzelnen Rängen. Will man sowas wirklich? Dabei wenigstens Lena Gercke bei
sich auf dem Schoß zu haben ist zudem auch recht unwahrscheinlich, stattdessen
teilt man seine Glaskabine wohl eher mit übergewichtigen Snobs. Danke, Nein!
Aber so weit muss es
dann ja auch gar nicht kommen, denn ca. eine Woche vor Anstoß gehen noch
für gewöhnlich ein paar Tausend Karten in den freien Verkauf, die dann bequem
per Kreditkarte gekauft werden können und unter Vorlage selbiger am Stadion
ausgedruckt werden. Mit 45 Euro in der zweitgünstigsten Kategorie sicherlich
alles andere als ein Schnäppchen, aber hey; welcher Mensch, der sich halbwegs
für Fußball interessiert verzichtet auf ein Real-Heimspiel, wenn er gerade
selber in Madrid anwesend ist. Das Bernabeu ist sicherlich so oder so ein
absoluter Pflichtground, den man mal besucht haben sollte.
Naja, ist jedenfalls ein wahnsinnig gigantisches Bauwerk mit insgesamt vier
Rängen und quasi von jedem Platz aus dürfte man eine geniale Sicht aufs
Spielfeld haben Im obersten Rang ist man dabei allerdings schon arg weit
vom Ort des Geschehens entfernt.
Ein Rang tiefer ist es
dann so halbwegs möglich zu erkennen, welcher Star der "Königlichen"
gerade am Ball ist.
Trotz allem Wahn, der so um dieses Team herrscht, lässt sich eine gewisse
Faszination nicht abstreiten. Ronaldo, Ramos, Kaka, Özil, Benzema, Casillas usw.
aus der Nähe zu sehen, hat schon etwas.
Vor allem können die
Jungs richtig geil mit dem Ball umgehen; so geil, dass man im Verlauf der 90
Minuten mal eben ein 4:0 gegen den Abstiegskandidaten aus Nordspanien
herausspielt, ohne sich groß zu verausgaben. Stimmungstechnisch hatte ich
eigentlich nichts Besonderes erwartet, wurde dann aber sogar angenehm überrascht.
Die legendären „Ultras Sur“ direkt hinterm Tor auf der Südseite gibt es immer
noch und dessen Kern dürfte heute so aus knapp 300 Leuten bestanden haben. Zwar
immer mal mit längeren Pausen, dafür aber auch mit Phasen, in denen es recht
gut war und man sich von den Melodien etwas an den Argentinientrip vor knapp
einem Jahr erinnerte. Zahl der Gäste derweil schwer zu schätzen; ein Gästeblock
wie man ihm so kennt, war nicht auszumachen. Mehr als 50-70 Leute mit
Santander-Schals dürften es aber nicht gewesen sein.
Support natürlich
Fehlanzeige.
Nach Abpfiff und einer
verspeisten Pizza dann zurück ins Hotel. Die folgenden anderthalb Tage waren dann
ohne Fußball gefüllt. Atletico und Rayo Vallecano hatten beide Auswärtsspiele , Getafe spielte
zeitlich ungünstig und sinnloser Quark wie Reals B-Mannschaft oder ähnliches
interessiert mich nicht ….. und meine Freundin schon gar nicht.
War aber nicht schlimm,
denn bei feinen sonnigen 22 Grad wurden fast alle „Must-Sees“ der Hauptstadt
abgeklappert oder einfach nur im Retiro (Stadtpark) gelegen, während die
Freunde zu Hause via Facebook Glatteismeldungen rausgeben :-) .
Madrid weiß auf jeden Fall zu gefallen. Highlights bleiben aber die Zigeunerfrau, die es fast – aber halt nur fast – geschafft hätte mir in der Metro meine Kamera zu klauen und den Oscar überhaupt bekommt der Kerl, der scheinbar soeben eine Taube gefangen hatte (zumindest gehe ich aufgrund des frischen Blutes am Kopf des Tieres mal davon aus), diese nun fein säuberlich „faltete“ und sie danach in seiner Jackentasche verschwinden ließ…….