FC Metz
- FC Libourne 1:0
11.08.2006
Stade Saint - Symphorien
Ligue 2 Orange
Zuschauer : 9.867
Da das Schicksal ein Einsehen hatte und den Schrotti für einige Wochen
weit, weit Weg (nach Baden- Baden um genau zu sein) verbannt hat, bot sich mir
an diesem Wochenende die Gelegenheit, ihm zu folgen und einige Spiele im südlichen
Raum zu besuchen.
Also musste als erstes die Anreise bewerkstelligt werden, welche
sich so gestaltete, dass ich an diesem Freitag Morgen um kurz vor 7 Uhr zuerst
umsonst mit dem Semesterticket von Meppen nach Rheine aufbrach und von dort
aus nach kurzem Umstieg mit dem "Sommer- Spezial" der Bahn direkt
nach Baden-Baden durchknallte.
Fahrt verlief unspektakulär bis langweilig, denn irgendwie fehlt in ICEs
das gewohnte Assipublikum, welches man sonst aus Nahverkehrszügen kennt.
Lediglich ein in Köln zugestiegener älterer Typ, der im Abteil so
megalaut Schlager aus seinem MP3-Player hörte, dass er damit das komplette
beschallte sorgte für Abwechslung, zumindest so lange, bis ihm irgendeine
Frau genervt den Garaus machte.
Irgendwann war schliesslich auch mein vorläufiges Ziel
erreicht und der Schrotti konnte am Bahnhof begrüßt werden, woraufhin
sich als erstes mit diversen alkoholischen Getränken versorgt wurde, ehe
ein Mittagessen bei McD auf dem Programm stand.
Kurz die Sachen in Schrottis Wohnung abgelegt, stieß auch bald der Jan
in unsere illustre Reisegruppe und wenig später saßen wir auch schon
wieder im PKW und überquerten die nahgelegene französische Grenze.
Nach knappen 2 Stunden erreichten wir Metz und wie man es aus
allen bislang bereisten französischen Städten gewohnt ist, traf man
auch hier auf eine recht wirre Verkehrsführung und natürlich fehlende
Ausschilderung des Stadions
.
"Ahhhh, da fährt einer mit FC Metz Wimpel im Auto! Hinterher da!"
Also fix drangehangen und unter zeitweiligem Verstoß gegen die geltende
STVO immer schön hinterher.
Irgendwann wurde es dem Typ im vorausfahrenden Fahrzeug anscheinemd etwas mulmig
und er fürchtete wohl von drei deutschen Rowdy überfallen zu werden,
was dessen nervöse Blicke in den Rückspiegel verrieten und das ganze
Szenario darin seinen Höhepunkt fand, dass er an einer grünen Ampel
solange wartete, bis diese wieder auf rot stand, um dann noch schnell durch
zu huschen! Cazzo!!!!!
Müßig zu erwähnen, dass wir nach etwa einer Minute trotzdem
wieder hinter ihm standen aber zum Glück aller Beteiligten war nun auch
das Stadion mit seinen geilen Tribünen in Sichtweite.
Schnell das Fahrzeug geparkt und durch den Regen gespurtet, um seine Plätze
auf der Tribüne einzunehmen. Tja, was soll ich sagen? Absolut geiles Stadion!!
Vier freistehende und unterschiedliche Tribünen geben dem Stade Saint Symphorien
sein unverwechselbares Aussehen, welches ich nicht weiter beschreiben will,
da es ja auch Fotos gibt.
Auf den beiden Hintertortribünen haben sich die heimischen
Fangruppen niedergelassen.
Auf der dreistöckigen Tribüne befindet sich die "Generation Grenat",
die zumindest zahlenmäßig etwas größer als die gegenüber
stehende "Horda Frenetic" erscheint und zu Begin eine feine Bengalshow
und einige Doppelhalter zeigt, wobei es auch auf Seiten der Horda eine Fackel
gibt.
Supporttechnisch wissen beide Gruppen über weite Teile der Partie zu gefallen,
denn nahezu durchgängig wird entweder auf der einen oder auf der anderen
Seite gesungen, zumeist jedoch auf beiden Tribünen gleichzeitig! Einzig
und allein der völlig vereinsamte Gästeblock trübt das Gesamtbild
ein wenig.
Alles in allem jedoch alleine des Stadions und der Heimfans wegen allemal ein
Besuch wert und besonders wenn man bedenkt, dass Metz seit dieser Saison nur
noch Zweitligist ist beachtenswert.
Nach dem Spiel übernahm der Jan erneut das Steuer für den Rückweg, während der Schrotti und ich uns einige Wodkadrinks genehmigten, um nach Ankunft in Baden-Baden (genau genommen gar nicht direkt Baden- Baden, sondern Söllingen; ein Kaff mit einer Kirche, ein paar Häusern und sonst nichts) noch eine "Szene-Kneipe", in welcher heute 1- Euro Party und nach Aussage unseres Exil- Baden "so einiges los" sein sollte zu besuchen.
Erste Zweifel kamen mir ja bereits auf, als wir uns den Weg durch ein Industriegebiet bahnten (wer eröffnet eine Kneipe in einem gottverlassenen Industriegebiet??) und als sich in besagtem Laden vielleicht maximal zwanzig Leute antreffen ließen, war für uns klar, dass die Nacht nicht sonderlich wild enden sollte. Also kurz das Bier aufgetrunken und "Gute Nacht" für heute........