SG Union Sandersdorf – FC Rot-Weiß Erfurt   1: 1

13. August 2021

Sport- und Freizeitzentrum Sandersdorf

Oberliga Nordost (Staffel Süd)

Zuschauer: 759 (ca. 300 Gäste)

 

 

60 Jahre Mauerbau!

Wie recht oft bei so ostalgischen Ereignissen treibt es mich eben genau in die Regionen, die knapp 30 Jahre durch den „imperialistischen Schutzwall“ vom „Westen“ abgetrennt waren.

Konkret wurde um das Auswärtsspiel beim FSV Zwickau eine kleine Tour gebastelt, auf der mich der im verdienten Sommerurlaub befindliche Gerrit begleitete und welche im Städtchen Sandersdorf-Brehna im vom Bergbau und Chemieindustrie geprägten Landkreis Anhalt Bitterfeld seinen Auftakt nahm.

Hier wurde nämlich mit oben genannter Partie der zweite Spieltag der Oberliga Nord Staffel Süd eröffnet und fast könnte man meinen in der beschaulichen sachsen-anhaltinischen Provinz herrscht so etwas wie Euphorie, denn nachdem am ersten Spieltag der VFC Plauen mit 4:0 in die Schranken gewiesen wurde, grüßt die SG Union vom ersten Tabellenplatz. Aber auch Zuschauermagnet RW Erfurt gestaltete den Auftakt gegen Grimma erfolgreich und will nach dem Absturz in die Fünftklassigkeit langsam wieder an erfolgreichere Zeiten anknüpfen. Ich drücke die Daumen!

So kam es dann an diesem lauen Sommerabend zu einer für Oberligaverhältnisse ganz anständigen Kulisse und am Haupteingang musste man sich überraschender Weise erst einmal durch einen stattlichen Erfurt/Halle-Mob schlängeln, der sich dort bei Bratwurst und Bier (sinnloserweise nur Veltins) aufs Spiel vorbereitete. „Ja Moin! Was stehen die denn hier?“ Also mal den Blick gesenkt und durch - ohne als „Wessihopper“ enttarnt zu werden.

Im aus unserer Sicht gegenüberliegenden Gästeblock füllt es sich bis zum Anpfiff mit ca. 300 Erfurtern/Hallensern und vermutlich ein paar Lokisten, ca. 50-60 gehörten davon zum aktiven Kern und lieferten über die Spielzeit hinweg guten Support mit der ein oder anderen frischen Melodie.

Aber halten wir fest- Oberliga ist ganz trist, bei Gerrit und mir kamen Erinnerungen hoch als man sich mit dem SVM in vergleichbarerer Situation befand und sich gegen weitgehend unbekannte Dorfklubs zu einem knappen Unentschieden mühte. Gäbe es in solch tiefen Ligen keine aktiven Fanszenen, es wäre dermaßen Trist, dass es kaum auszuhalten wäre und wenn wir ehrlich sind, kann der heutige Abend nur das Prädikat „gelungen“ erhalten, weil die Fanszene des RWE anwesend war.

Danke dafür und gute Nacht!