Teramo Calcio – AC Forli    3:1

24.01.2015

Lega Pro – Girone B

Stadio Gaetano Bonolis

Zuschauer: 1.642 (13 Gäste)

 

Unser Ziel war die Stadt Teramo unweit der italienischen Adriaküste, wo am Abend um 19:30 Uhr noch der Drittligakick zwischen Teramo Calcio und dem AC Forli stattfinden sollte. Das Zeitpolster war ausreichend, aber dennoch wird man immer wieder mit Erfahrungen konfrontiert, von denen man nie geglaubt hätte, sie überhaupt zu machen.

Normalerweise ist es ja so, dass man von der vom Navi angezeigten Ankunftszeit noch ein paar Minuten abziehen kann, sofern die Straßen frei sind, man kein absoluter Schleicher ist oder man sich nicht trotz Navi noch verfährt. Alles drei Gründe waren eigentlich gegeben, aber dass das Gefährt aus dem Hause Fiat die 130 km/h-Grenze auf Autobahnen in Italy nur schafft, wenn‘s mit Rückenwind bergab geht, hätte man so gar nicht auf dem Schirm. So dann letztlich mit rund 10 Minuten Verspätung zur ursprünglichen Zeit auf den kostenlosen und riesigen Parkplatz des Stadion Gaetano Bonolis  gelenkt. Der heimische Club scheint einiges vorzuhaben, denn trotz Insolvenz vor ca. sieben Jahren hat man augenscheinlich vor einiger Zeit in Stadionausbau und Infrastruktur rundherum investiert, da vieles noch einen recht modernen Eindruck macht.

Insgesamt hatten wir vorher kaum ne Idee, was uns hier erwarten sollte. Wie ist das Stadion? Kommen überhaupt Zuschauer und gibt es gar eine aktive Szene? Fragen über Fragen und nachdem die Tickets zu wieder 15 Euro unter erneuter Vorlage des Persos (dafür aber kein Abgleich am Einlass; also höchst sinnlos) gekauft und das Stadion betreten wurde, war man doch äußerst positiv überrascht. Kleine, feine Anlage mit großer überdachter Haupttribüne und hinter‘m Tor singen sich schonmal etwa 100 Ultras der „Biancorossi“ oder auch wegen der häufig nur in Rot spielenden Kicker auch diavolo (Teufel) genannten Mannschaft warm.

Eben diese Ultras wissen auch folgenden 90 Minuten vollends zu überzeugen, lassen sich auch durch fiese Regenschauer in Hälfte Zwei alles andere als runterziehen sondern schalten eher noch einen Gang höher. Doch, hat Spaß gemacht, der Besuch hier, da viel mehr als erwartet.

Die sportliche Situation mag dabei zur Euphorie beitragen; Teramo ist  Tabellenzweiter hinter dem Rivalen aus Ascoli (das Derby könnte fetzen, sofern die Repressionen sich in Grenzen halten) und will scheinbar mittelfristig hoch in die Serie B. Einen weiteren Schritt machte man mit dem Dreier am heutigen Abend, was allen außer den abgezählten 13 Gästefans gefallen haben dürfte.
Wir führen nach Abpfiff noch die wenigen Kilometer ins vorab reservierte Hotel, orderten noch schnell einen Döner beim freundlichen Inder (?) um die Ecke und ließen auf dem Zimmer bei italienischen Sportsendungen bzw. Tageszusammenfassungen den Tag ausklingen.
Am nächsten Morgen dann über eine recht verlassene Autobahn durch zum Teil verschneite Abruzzen zurück zum Airport nach Rom, wo um 13 Uhr der Flieger abhob. Nur am Rande: wir haben für knapp 500 Autobahnkilometer durch Mautgebühren etwa 40 Euro in die italienische Staatskasse gespült. In Deutschland kaspert man bezüglich einer Autobahnmaut immer noch rum, blockiert und diskutiert sich zu Tode.
In diesem Sinne: Autobahnmaut einführen, aber schnell bitte!!