SSVg Velbert – SV Bergisch Gladbach 09 1:3
01.08.2021
Stadion
Velbert
Testspiel
Zuschauer: ca. 120
Kollege Blaubacke hat eindeutig die Nacht zuvor von Fußball
geträumt, anders ist es nicht zu erklären, dass an diesem Sonntagmorgen schon
vor 8 Uhr über in der „Groundhopper-Gruppe“ die Frage „Hat heute jemand
irgendwas geplant?“ eintrudelt. Während alle anderen Gruppenmitglieder
augenscheinlich noch friedlich schlummernd ins Bettlaken furzen, bin ich
natürlich hellwach und habe sogar bereits einen am Vortrag ausgeheckten Plan im
Auge.
Der „neue“ Ground in Velbert soll heute weggescheppert werden,
um somit auch den Status der Regionalliga West wieder auf „completed“ zu
stellen und insgesamt für klare Verhältnisse zu sorgen.
Nun spielt die SSVg Velbert nun natürlich nicht Regionalliga,
sondern eine Klasse tiefer, jedoch beabsichtigt der KFC Uerdingen (Schöne Grüße!!)
– zumindest Stand jetzt – in der kommenden Saison hier zu kicken. Alles noch
ein wenig mit Fragezeichen behaftet, denn dazu bräuchte man zumindest eine
Mannschaft… Man wird es sehen, geht ja derzeit alles sehr drunter und drüber
beim KFC.
Ich steuere hingegen meinen Rennford unbeirrt und mit dem
Blaubacke als Beifahrer, der den ganzen Tag nur Zwieback frisst, da er über
Magenprobleme klagt, die A31 hinab. Mein Navi führt uns im weiteren Verlauf die
A40 entlang, einmal quer durch Essen inklusive Autokorso einer türkischen
Hochzeitsgemeinschaft.
Am Ziel angekommen verlangt man freche 9 Euro Eintritt, wohlgemerkt
für einen Testkick und erhält damit neben etwa 120 weiteren Zusehern Zutritt
auf die überdachte Sitzplatztribüne, des erst vor gut einem Jahr eröffneten
Stadions mit dem überaus kreativen Namen „Stadion Velbert“. Auf der gegenüberliegenden
Seite findet sich ein unüberdachter Stehplatzbereich, der heute jedoch nicht
geöffnet ist. Die Hintertorseiten verfügen über keinen Ausbau.
Kulinarisch überzeugt man heute durch eine großzügige Portion
Pommes mit Currywurst, das regionale Stauder-Pils rundet entsprechend ab,
wodurch die kommenden 90 Minuten Spielzeit dann doch ganz erträglich werden.
Serviert wird das Ganze dann großartigerweise von zwei
Ruhrpott-Pommesstand-Feen par excellence. Ca. 50 Jahre alt, Dauerabo im
Sonnenstudio, rauchige Stimme, schlechte Sinnlos-Tattoos und eine
undefinierbare Vokuhila-Dauerwellen-Mixtur, wahlweise in Rot oder Blond.
So etwas feiert der Mob ja immer, dennoch bleibt nach Abpfiff wenig Zeit für einen Flirt, denn der nächste Kick ruft.