First Vienna FC 1894 - FC Admira Wacker Mödling 1:3

06.08.2010

Stadion Hohe Warte

Erste Liga

Zuschauer: 2.200 (ca. 120)

 

Am nächsten Morgen dann um halb 9 das Hotel wieder verlassen, denn der Jan musste aufgrund einiger Termine in der Heimat bereits heute wieder den rund 1.100 km langen Rückweg antreten. Ich hatte hingegen noch keine Lust nach Hause zu fahren und ließ mich am Wiener Flughafen absetzten, wo man sich verabschiedete und mit dem Bus für freche sechs Euro ins Zentrum, besser gesagt zum Wiener Westbahnhof fuhr. Hier dann auch ne 24-Stunden-U-Bahnkarte (5,70) gekauft, kurz orientiert und zur Unterkunft für die nächsten zwei Tage gefahren. Übers Internet hatte ich mir die Pension Quisisana rausgesucht, knappe 30 Euro die Nacht im Einzelzimmer und von der Lage fast im Zentrum sind für Wien ganz ok. Der Komfort blieb dafür nahezu ganz auf der Strecke, aber man ist ja nicht zum Urlaub hier. Zeit bis zum Kick off um 18:30 Uhr hatte man noch n bisschen, also mal ein wenig wild durch Wien gefahren und irgendwann am Prater gelandet, welcher ja irgendwie zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt. Für Kirmesfans vielleicht empfehlenswert, ansonsten war man halt mal da und gut! Hier jedenfalls ein wenig pausiert und später dann in den Norden der Stadt zur Haltestelle Heiligenstadt, von wo es noch wenige Gehminuten zum Stadion Hohe Warte sind. Vollzahlertickets kosten einheitlich 10 Euro, dafür gibt es dann freie Platzwahl im Stadion, welches insbesondere durch seine ungewöhnliche und leicht ans Westsachsenstadion erinnernde Gegenseite besticht. Die Zuschauer können hier entweder auf einer Stahlrohrtribüne Platz nehmen oder sich im Gras des im Hintergrund befindlichen Erdwalls niederlassen, der einst als Stehrang fungierte (so bot das Stadion Hohe Warte vor vielen Jahrzehnten offiziell 85.000 Zuschauern Platz und war sogar Nationalstadion Wiens).

Allgemein ist dies ein spezieller Ort für Fußballhistoriker. Wie der Name ja bereits ahnen lässt, ist First Vienna der älteste österreichische Fußballverein und spielt seit 1899 hier in diesem Stadion. Krass! Findet man ja heute kaum noch. Dies wussten heute 2.200 Zuschauer zu würdigen, wobei Vienna sogar über eine kleine Fanszene verfügt, die sich im rechten Bereich der überdachten Haupttribüne einfindet. Vom Style her, also was die Gesänge angeht, sehr, sehr britisch. Überraschenderweise hatten sich aus der Wiener Südstadt auch etwa 80 Aktive (Südstadt Fanatics) eingefunden, die zu Spielbeginn gar etwas mit Doppelhaltern herumhantierten, im Folgenden aber eher den traditionellen Schalala-Stil verfolgten. In jedem Fall gebührt beiden Szenen schon daher Respekt dafür, dass man nicht blind zu Rapid oder zur Austria läuft, sondern tatsächlich noch sein „local team“ supportet.

Spielerisch gab Vienna heute den Ton an, schoss sogar durch Hosiner die Führung heraus, der Tabellenführer Admira (der vollständige Nahme lautet übrigens FC Trenkwalder Admira Wacker Mödling, wobei der Gastgeber offiziell Fernwärme First Vienna Football Club 1894 heißt) stellte sich aber vor dem gegnerischen Tor wesentlich gefährlicher an und kam schlussendlich zu einem 3:1 Auswärtssieg.

Fazit: Bescheuerte Vereinsnamen allez!