Der Freitag -Abend - Holland - zweite- Liga Kick eignet sich nach wie vor hervorragend
dazu, das Wochenende halbwegs sinnvoll einklingen zu lassen und so wurde auch
heute nach dem Job nur kurz eine Dusche genommen, einige Getränke und Essen
in die Plastiktüte gepackt und um 18h stand ich beim Jan vor der Haustür,
welcher erst einmal gebeten wurde, zumindest die ersten 20 Minuten zu fahren,
da ich mich ausruhen sowie Hunger und Durst stillen musste.
Nachdem er seine Aufgabe makellos erfüllt hatte, übernahm ich wieder das Steuer und nach etwa 90 Minuten hatten wir das Städtchen Apeldoorn erreicht und; der Jan zückte seine Anfahrtsbeschreibung zum Stadion, welche er sich vorab ausgedruckt hatte.
Hörte sich eigentlich alles ganz nett an, nur standen wir eine halbe Stunde vor Anpfiff mitten in einen größeren Sportkomplex, wo neben Tennisplätzen, Basketballfeldern auch ein Stadion stand, welches aber definitiv nicht das des AGOVV war.
Jetzt natürlich leicht nervös geworden und mit 80 Kmh durch die 30er Zone (wird sicherlich nett, wenn man geblitzt wird......wenn die Holländer eines nicht mögen, dann zu schnell fahrende Autos....aber in der Formel 1 haben sie ja auch noch nie was gerissen....) und an der nächsten Tanke nach dem Weg erkundigt.
Hier erwies sich eine ältere Dame als recht hilfsbereit
und bot uns an, ihr einfach hinterher zu fahren.
Nach nur wenigen Metern tauchte dann auf linker Hand auch schon das Stadion
auf und eigentlich waren wir vorher auch schon ziemlich richtig, nur eine Straße
zu früh abgebogen.
Also schnell den Wagen geparkt, Ticket besorgt und etwa drei Minuten vor Anpfiff
seine Plätze auf der Tribüne bezogen.
Am äußersten Rand dieser Tribüne befindet sich
auch der Gästesektor, der heute mit etwa 80 Personen gefüllt war,
die sich anfangs auch lautstark bemerkbar machten, um dann jedoch stark nachzulassen.
Nix besonderes also, braucht man nicht weiter drüber zu berichten.
Ebenso der Heimanhang, der sich hinter einigen Zaunfahnen auf der Hintertortribüne
einfindet und nur gelegentlich zu vernehmen ist. Typische zweite Liga Niederlande
Atmosphäre eben.
Der Sportpark Berg & Bos hingegen ist eigentlich gar kein
schlechter, so gleicht er nicht unbedingt 99% der anderen einfallslos gestalteten
Grounds im Königreich, sondern kann drei unterschiedlich gestaltete überdachte
Sitzplatztribünen aufweisen.
Je eine befindet sich auf der Geraden, wobei wie erwähnt am Rande der einen
Tribüne auch der Gästesektor ist.
Die andere auf der gegenüberliegenden Seite gleicht irgendwie einem dieser
schönen alten "Stands", wie man sie teilweise in England noch
findet, jedoch leider auch mit blauweißen Sitzschalen versehen.
Zudem befindet sich auf dieser Seite auch noch eine Art VIP Bereich in Form
einer Terrasse oder so was in der Art
Die dritte Tribüne befindet sich hinter dem Tor, wohingegen auf der gegenüberliegenden
Seite nur ein Graswall aufgeschüttet ist, der -zumindest heute- nicht für
Zuschauer freigegeben zu sein scheint.
Gespielt wird last but not least auf Kunstrasen und das aus
Sicht der Heimelf gar nicht mal schlecht.
Schließlich hat man als 15. der Tabellen den Spitzenreiter zu Gast, womit
zumindest auf dem Papier das Team aus s`Hertogenbosch klarer Favorit ist.
Nachdem jedoch die erste Drangphase des Gastes überstanden ist, findest Apeldoorn mehr und mehr ins Spiel und geht überraschend durch Ruud ter Heide (ehemals u.a in Nordhorn und bei den Werder Amateuren) tätig in Führung.
Den Bosch scheint nun mehr und mehr konzeptlos, was letztendlich zum deutlichen und völlig verdienten 3:0 Sieg des Außenseiters führt.
Zu erwähnen vielleicht noch der Apeldoorn Spieler mit
der Rückennummer 13.
Der Junge heißt Dries Mertens (Jahrgang 1987) und war zumindest an diesem
Abend herausragender Akteur auf dem Platz.
Nicht nur dass er das 2:0 nach schönem Solo durch die Abwehrreihen und
anschließendem Tunneln des Torhüters selber schoss und das 3:0 mit
viel Übersicht vorbereitete, auch sonst stach er durch seine Schnelligkeit,
Übersicht und technisches Können wirklich enorm hervor.
Hab ich selten erlebt, dass mir ein Spieler zwischen all den
anderen dermaßen auffiel.
Ich hab mir zumindest vorgenommen, seinen weiteren Karriereverlauf mal ein wenig
zu verfolgen.....
Für meinem SVM ist ja beim Scouting leider spätestens in Emmen Schluss,
wenn man überhaupt mal die Landesgrenzen verlässt......
Wie dem auch sein, nach dem Abpfiff war das Heimpublikum natürlich
gut am feiern, wir hatten ein recht flottes Spiel gesehen und der Gästeanhang,
welcher prinzipiell ja schon zu den etwas "robusteren" in Holland
gehört, wurde mithilfe einer Straßensperre vom übrigen Publikum
abgeschirmt und flink in den Bus verfrachtet, ehe es auch für uns auf den
Heimweg ging.