Atlético de Madrid – Valencia CF   3:2

22.01.2022

Wanda Metropolitano

La Liga (Primera Division)

Zuschauer: 45.000 (keine Gäste erkennbar)

Und weiter geht’s mit einem Uber etwas weiter südlich in den Osten Madrids, wo in der Nähe des Flughafens das „Wanda Metropolitano“, Heimstätte des Club Atletico de Madrid liegt.

Da das „Wanda“ hier auf einen gleichnamigen chinesischen Mischkonzern, der Anteile am Verein hält, zurückzuführen ist und ich es gerne vermeide, Sponsorennamen etc. in meine Berichte einzubauen, bleiben wir ab jetzt lieber bei Estadio de la Comunidad de Madrid oder wahlweise Estadio Olimpico de Madrid, wie das Ding eben in der Vergangenheit hieß. Eröffnet wurde diese Hütte im Jahre 1994, bot aber zunächst nur 20.500 Zuschauern Platz, ehe sie im Jahre 2017 nach umfangreichen Umbau- bzw. Erweiterungsarbeiten nun 67.703 Zuschauern Platz bietet.

Das Stadion dient etwa seit dem Abriss des legendären Vicente Calderon im Jahre 2017 als neue Heimat des amtierenden spanischen Meisters und obwohl ich normalerweise ja eher ein Freund von alten Gammelbuden bin, so gefällt das Metropolitano sehr, sehr gut. Ein geiler Fußballtempel mit einer extravaganten beleuchtbaren Dachkonstruktion und so gebaut, dass von jedem Platz eine gute Sicht aufs Spielfeld gegeben ist.

Mit 45.000 Zuschauern war die Hütte recht stark  besucht und ich muss in meiner Spieleliste ganz weit zurückscrollen, um das letzte Spiel mit vergleichbarer Zahl zu finden.

(Hab ich aus eigener Neugierde mal gemacht: Es war am 29.12.2019 bei der Partie ManCity vs. Sheffield United, wo 54.512 Zuschauer zugegen waren. Also noch gar nicht soooo lange her, auch wenn damals noch niemand ahnte, was knapp drei Monate später kommen sollte).

Natürlich ist das hier alles die Ausgeburt des modernen Fußballes. So wird der passionierte Fußballfan auf dem Stadionvorplatz mit irgendeiner seltsamen Musik beschallt, Fanartikelstände reihen sich bis zum Horizont und ebenso viele Stände bieten zu völlig überteuerten Preisen etwas fürs leibliche Wohl an. Zumindest im Stadion gab es dann vor Anpfiff ganz gute Rockmusik auf die Ohren, der Lichtjockey tobte sich etwas an der Dachkonstruktion aus und ein als grenzdebil dreinschauende Katze (?!) verkleidetes Maskottchen belustigt die Massen.

Gibt’s beim großen SVM alles nicht - brauch ich auch alles nicht.

Und trotzdem – am Ende waren wir beide vollends zufrieden über die vergangenen fast 110 Minuten Spielzeit, die aufgrund der ewig langen Nachspielzeit zustande kamen. Ich war tatsächlich ohne große Erwartungen an dieses Spiel gegangen, doch bereits die kollektiv mitgesungene Vereinshymne zu Spielbeginn knallte dermaßen, dass bereits hier leichte Gänsehaut aufkam. Das Kollektiv um Frente Atletico hinterm Tor umfasste schwer zu schätzende 800-1.000 Leute und sorgte für ordentliche Stimmung, inklusive Einsatz einiger kleinerer Schwenker etc.

Ist ja Spanisch ohnehin eine sehr schön klingende Sprache, so sorgten die voller Energie gesungenen Lieder für etliche mitwippende Füße und einen Hauch Argentinien. Zwar auch hier mit einigen Pausen und Durchhängern, insgesamt aber schon recht stark. Ach, alleine der wild gestikulierende und scheinbar vom Teufel besessene Atletico-Coach Diego Simeone (immerhin schon gute 10 Jahre hier im Amt) war das Eintrittsgeld wert. Und dann erst der Spielverlauf.

Valencia ging mit 2:0 in Führung, geriet aber nach dem Seitenwechsel mehr und mehr unter Druck gegen die wütend nach vorne spielenden Hausherren. Cunha sorgte in der 64. Minute für den Anschluss, ehe Correa und Hermoso in der 90. und 93. Spielminute die Partie noch auf den 3:2 Endstand drehten. Purer Wahnsinn inklusive wildem Torpogo von Frente und Co.

Irre! So gings nach Abpfiff dann gut zufrieden wieder zurück in die Unterkunft, wo man eine relativ kurze Nacht verbrachte, ehe es am Sonntag um 8:40 auch schon wieder heimwärts ging.

Schöne Grüße an dieser Stelle noch an Sauerland-Jens, welchen man bislang nur als gesichtslosen Schreiber des Sauerland-Echo kannte und welcher irgendwann samt Gattin zufällig neben uns stand. Sachen gibt’s…..

 Forza Atletico!