SV Wacker Burghausen – SV Wehen Wiesbaden 1:1

05.08.2010

3. Bundesliga

Wacker-Arena

Zuschauer: 2.583 (ca. 25)

Auftakt zur kleinen Sommertour, die sich vornehmlich im Süden Deutschlands, Österreich und der Slowakei abspielen sollte. Mit Jans Pkw ging es am Mittwoch Morgen schlappe 800 km in Richtung österreichische Grenze, welche ohne Stau o. ä. abgespult wurden, ehe das 18.000 Einwohner Städtchen Burghausen erreicht war. Auch so eine Stadt, die ohne den ortansässigen Fußballclub wohl kaum jemand kennen würde und ein Fußballverein, der ohne den großen Gönner „Wacker-Chemie“ wohl eher allenfalls in der Kreisklasse kicken würde. Nachdem das gebuchte Zimmer in der Pension bezogen worden war, ging es auch direkt zu Fuß auf den rund einstündigen Marsch Richtung Wacker-Arena. So konnte man sich zumindest einen kleinen Überblick über die Stadt verschaffen, was ja grundsätzlich auch irgendwie dazugehören sollte. Scheint auf jeden Fall ne Stadt mit ordentlich Geld zu sein. Alles sehr gepflegt, viele villenartige Gebäude, das Parken ist in der gesamten City kostenlos und diverse Werbeplakate („Willkommen in Burghausen“ usw.) werden per Scheinwerfer beleuchtet. Auf meine rhetorische Frage an den Jan, ob es sowas in Magdeburg auch gebe, antwortete er nur: „Nee, würde da eh gleich kaputtgehauen werden!“ :-)

Optisches und kulturelles Highlight ist allerdings sicherlich die Burganlage, welche mit einer Länge von 1.051 Metern die längste der Welt darstellt. Bei Dunkelheit ebenfalls von Lichtern angestrahlt, was einen genialen Anblick ergibt. Auf jeden Fall irgendwie ein nettes Städtchen mit ebenfalls netten Einwohnern, denn am Stadion fragte uns ein Mädchen, ob wir noch Karte bräuchten und schenke uns kurzerhand zwei übrige Sponsorenkarten für die Haupttribüne. Sehr nette Geste, vielen Dank!

Also herein ins Stadion, welches direkt an ein Freibad und die Wackerwerke grenzt und mal ne Runde gedreht. Die heimischen Ultras verkaufen Mottoshirts fürs Derby gegen Regensburg in drei Tagen und mobilisieren via diverser Plakate. Das Stadion an sich fällt insbesondere durch seine beiden Stahlrohrtribünen hinter den Toren auf, von denen eine als Heimfanblock und die andere als Auswärtsblock dient. Auf den Geraden finden sich die überdachte Haupttribüne und eine kleine überdachte Stehplatztribüne auf der Gegengeraden.

Wacker Burghausen hat glaube ich das Ziel ausgegeben, in den nächsten drei Jahren wieder zweitklassig spielen zu wollen, hat dabei den Start in die neue Saison aber mehr oder weniger verpatzt. Ein Punkt aus den ersten beiden Spielen und auch heute schrammte man gegen den sinnlosen Retortenklub aus der hessischen Landeshauptstadt nur knapp an einer Niederlage vorbei. Begleitet wurde dieser von vielleicht 20 Anhängern, welche lose verteilt im Gästebereich standen und keinen Mucks von sich gaben. Zwar gelten 500 km Anreise auf nem Mittwoch als Argument, trotzdem mir persönlich ein höchst unsympathischer Verein. Weg mit dem, braucht niemand!

Die Jungs und Mädels um UBS (Ultras Black Side) boten hingegen wie gewohnt einen ganz netten Dauersupport. Zwar kein sonderlich großer supportender Haufen, aber hier zählt sicherlich Klasse statt Masse. Insbesondere das „Wacker allez, allez, allez……“ hat großes Ohrwurmpotential. Nach dem Spiel dann zu Fuß zurück zur Unterkunft, an ner Tankstelle noch paar Büchsen vom guten, alten Paderborner Pils gekauft und diese auf dem Zimmer vorm Fernseher geleert, ehe dieser dann irgendwann irgendwie kaputt war. Also gute Nacht gesagt und nach erholsamer Nacht und ordentlichem Frühstück vom Herrn des Hauses verabschiedet, welcher noch großartige geografische Kenntnisse bewies, als er auf unsere Auskunft jetzt nach Bratislava zu wollen mit „Ahhh, in die Tschechei“ antwortete……