BSV Kickers Emden – SV Meppen 0:2
10.04.2011
Ostfriesland-Stadion
Oberliga Niedersachsen
Zuschauer: 2.916 (ca. 1.800)
Ein Hauch von guten, alten Zweitligazeiten lag heute
den ganzen Tag über in der Luft, denn der schlafende Riese ist dabei mehr und
mehr zu erwachen. Wie lange ist es her, dass sich rund 150-200 blauweiße
Zugfahrer Sonntagmorgens am Meppener Bahnhof trafen? Gefühlt eine Ewigkeit und
nach den Zustiegen an allen Bahnhöfen bis Leer wuchs der Zugfahrerhaufen auf
ca. 250-300 Mann bzw. Frau an. Darunter viele, viele Gesichter, die zwar früher
sehr aktiv waren, die man aber nun seit Ewigkeiten nicht mehr in Verbindung mit
SV Spielen gesehen hatte. Dem ein oder anderen musste zwar noch etwas
„Nachhilfe“ in Sachen Kleidungsstil und Auftreten in der Öffentlichkeit gegeben
werden, aber an welchen Ecken muss man nicht überall nachhelfen, sobald der
Erfolg anzieht?
Also Jungs, das nächste Mal alle Klamotten mit
Schriftzügen einschlägiger Bundesligaclubs im Schrank lassen, will hier echt
niemand sehen…… Nur der SVM!!!
Aber wie sagt man so schön: Der Preis des
sportlichen Erfolgs. Und diesen Erfolg kann der SVM in diesem Frühjahr
zweifellos nachweisen, denn als Tabellenführer ging es zum Tabellendritten aus
Ostfriesland. Dort angekommen machte sich ein ordentlicher Haufen sehr
diszipliniert auf den rund 15-minütigen Fußweg zum Stadion, das bei jedem
Gastspiel hier anders heißt. Aktuell trägt es jedenfalls den Namen
„Ostfriesland-Stadion“. Naja, gibt schlimmeres. Also rein in die gute Stube,
Zaunfahne aufgehängt und der Dinge verharrt, die da kommen mochten. Die
erwartete Invasion aus dem Emsland übertraf zumindest meine persönlichen
Erwartungen noch ein wenig, denn auch nach Anpfiff, der aufgrund eines Unfalls
im Emstunnel eh schon um 15 Minuten verschoben wurde, strömten noch Leute in
Richtung Gästeblock. Letztlich wird die Zahl der Gästefans so bei 1.500-1.800
gelegen haben und jetzt nennt mir einen Fünftligisten in Deutschland, der so
etwas in regelmäßigen Abständen hinbekommt….
Mir fällt keiner ein.
Trotz der Masse schwankte der Support zwischen
durchschnittlich und gut, was aber daran lag, dass viele nicht richtig mitzogen
und lediglich Amisia Ultra und Umfeld über 90 Minuten respektabel ihr Ding
durchzogen. Gab auch mal das übrige Publikum Gas, wurde es schon ordentlich
laut aber das halt zu selten. In jedem Fall aber noch um x-tausend Dezibel
lauter, als das was aus dem Heimblock kam – oder eben nicht kam.
Auch spielerisch zeigte der SVM heute von der ersten
Minute an, wer Herr im Hause ist. Nach zuletzt eher mäßigen –aber dennoch
erfolgreichen Auftritten – passte heute nahezu alle. Kampf, Leidenschaft,
Siegeswille und die individuelle Klasse jedes einzelnen führten zur frühen
Führung durch Francis Banecki und ließen den am Ende hochverdienten Sieg nie
richtig gefährdet sein. Zeitgleich patzt erster Mitkonkurrent Osnabrück 2 gegen
die Arminen aus Hannover. Welch ein grandioser Tag; da passte einfach alles.
Vollkommen benebelt ob des soeben Gesehenen wanderte man schließlich zum
Bahnhof zurück und war wenig später auch schon wieder in der Stadt des
(vielleicht) baldigen Oberligameister.
Immer weiter, Forza SVM!!!