FC Emmen - BV Veendam 3:2
18.04.2008
Unive Stadion
Jupiler League
Zuschauer : 4. 362


Das Spiel FC Emmen gegen BV Veendam gilt allein wegen der geografischen Nähe der beiden Städte als eines der Derbys der zweiten niederländischen Liga und wurde mir in der Vergangenheit schon mehrmals als recht lohnenswert beschreiben.

Grund genug also die läppischen 30 km Anfahrt in Angriff zu nehmen und sich selber ein Bild zu machen. Gute 15 Minuten vor Anpfiff das Stadion betreten und kurz die Lage geprüft. Weener Manni scheint im Gästeblock zu weilen, seine Fahne hängt zumindest vor genau diesem. Überraschend ist dies allerdings nicht, denn seit längerer Zeit bestehen lose Kontakte seitens der Meppener zu den Jungs aus Veendam. Fünf weitere Gesichter aus dem Emsland können nach genauer Beobachtung des Awaysektors ausgemacht werden, womit achtmal (?) Meppen im Gästebereich und einmal (ich) auf der Tribüne zu finden sind.
Zum Anpfiff ist das Unive Stadion, welches aus vier frei stehenden überdachten Tribünen besteht, mit 4.362 Zuschauern gefüllt, was für diese Klasse schon ganz gut ist. Der Supporterblock der Hausherren umfasst vielleicht 50 Mann, wobei die Bezeichnung Kinder eigentlich passender wäre. Diese zeigen zu Beginn einige Doppelhalter und Papierschnipsel, das wars aber neben vereinzeltem Gesang auch weitestgehend schon.
Die ca. 80 Gäste aus Veendam liefern anfangs recht netten, wenn auch nicht überragenden Support, um nach einiger Zeit auch zusehens ruhiger zu werden und nur noch gelegentlich etwas zu singen oder gegen einige ältere Emmener auf der angrenzenden Tribüne zu pöbeln.
Dieses waren allerdings auch recht komische Gestalten, so lief der eine bei knapp über Null Grad nur im T-Shirt rum, welches von einer beachtlichen Bierwampe ausgefüllt wurde oder ein anderer ca. 40-jähriger torkelte provozierend vorm Gästebereich rum und wurde schließlich von einer älteren Ordnerin (!) weggeführt.
Nicht sonderlich viel für ein Derby, aber man hatte jetzt auch kein Ajax-Feyenoord Niveau erwartet. Veendam ließ es in der zweiten Hälfte sogar noch zwei Mal recht ordentlich rauchen, sodass die Anreise nicht völlig sinnlos war. Positiv betrachtet blieb somit etwas Zeit für das Spielgeschehen, welches durchaus zu gefallen wusste, da beide Teams recht offensiv spielten und somit ganze fünf recht sehenswerte Tore zu bestaunen waren, wobei das entscheidende Siegtor für Emmen erst unmittelbar vor Schluss fiel.
Für mich ging es gut durchgefroren (Mitte April und immer noch saukalt) flinken Fußes zurück zum Auto und schnurrstracks gen Heimat.