An einem Freitag Abend ging es wieder einmal Richtung Ruhpott um dem Aufeinadertreffen
dieser beiden Traditionsclubs beizuwohnen.
Nach recht schneller Hinfahrt erreichten wir schließlich Essen und begaben
uns Richtung Stadion. Hier war schon allerlei reges Treiben und Essener Fans
tummelten sich zusammen mit den Gästen auf dem Stadionvorplatz. Zudem konnte
man zahlreiche bekannte Gesichter antreffen, die an diesem Abend auch wohl nix
besseres zu tun hatten.
Wir gönnten uns heute mal eine Sitzplatzkarte auf der Gegengerade und hatten
somit guten Blick auf beide Fanblöcke.
Etwas enttäuscht war man über die geringe Anzahl Dresdener Fans. Etwa
600 mögen es gewesen sein aber dass nicht jeder Zeit hat, an einem Freitag
quer durch die Republik zu tingeln, ist auch verständlich.
Erwähnenswert scheint auch der Essener Stadionsprecher, der es auf sehr
gute Weise verstand, das Publikum auf den Anpfiff heiß zu machen. So forderte
er bspw. jeden Essener auf, sich noch einmal vor Beginn der Partie zu vergewissern,
ob sich nicht evtl. ein Schalker im Stadion verirrt hat....! Sehr genial aber
darauf zu warten, bis bei uns in Meppen der Stadionsprecher auf eine ähnliche
Idee kommt, scheint leider nicht sehr lohnenswert!!!
Zum Kick Off legten dann beide Anhängergruppen gut los. Die Ultras Essen
hatten auf der Gegengerade eine Papptafelchoreografie organisiert und die Gäste
präsentierten gelbschwarze Plastikstreifen mit Luftballons, was ebenfalls
sehr imposant wirkte.
Auch der Support beider Seiten konnte in diesem schnellen und hochklassigen
Spiel teilweise als ziemlich gut bewertet werden, wobei die Ostdeutschen in
der weiten Hälfte etwas nachließen.
Bei langweiligem Spielverlauf konnte man zudem von unserem Platz aus auch noch
etwas Autokino schauen, welches wohl unmittelbar am Stadion liegen müsste
und in Essen bekanntlich nur drei Tribünen stehen, sodass die Sicht frei
ist.
Wir hatten aber heute keinen Sinn für Romantik und konzentrierten uns auf
das Geschehen im Stadion.
Kurz vor Abpfiff kam dann Bewegung in den Gästeblock und alle strömten
Richtung Ausgang. Was wirklich los war, kann ich nicht sagen. Gerüchten
zufolge wurden dort aber ein paar Staatsdiener von Dresdenern lang gemacht.
Auch wir verließen nun das Stadion und konnten sehen, wie die Gästefans
die obligatorische Blocksperre dazu nutzten, den Stadioninnenraum nach ihren
Wünschen zu gestalten. Hier wurde nun quasi alles herausgerissen und geworfen
was sich so finden ließ. Auch gelang es einigen die Gitter zu überwinden,
bzw. diese zu öffnen, was aber von der Polizei mit reichlich Geknüppel
und Reizgaseinsatz erwidert wurde.
Nachdem die Situation einigermaßen unter Kontrolle war, wurde zunächst
der gesamte Stadionvorplatz von den Grünen geräumt, wobei es auch
vereinzelt zu Rangeleien mit den zahlreich anwesenden erlebnisorientierten Essenern
kam.
So mussten auch wir unsere Posten räumen und schlenderten zurück zu
unserem Auto.
Wie lange die Blocksperre noch andauerte, kann ich daher leider nicht sagen.
Ich denke allerdings, dass viele Gästefans ihre Heimat weit später
erreichten als ursprünglich geplant.