Rot Weiss Essen- Dynamo Dresden 2:0
19.09.03
Georg Melches Stadion
Regionalliga Nord


An einem Freitag Abend ging es wieder einmal Richtung Ruhpott um dem Aufeinadertreffen dieser beiden Traditionsclubs beizuwohnen.
Nach recht schneller Hinfahrt erreichten wir schließlich Essen und begaben uns Richtung Stadion. Hier war schon allerlei reges Treiben und Essener Fans tummelten sich zusammen mit den Gästen auf dem Stadionvorplatz. Zudem konnte man zahlreiche bekannte Gesichter antreffen, die an diesem Abend auch wohl nix besseres zu tun hatten.
Wir gönnten uns heute mal eine Sitzplatzkarte auf der Gegengerade und hatten somit guten Blick auf beide Fanblöcke.
Etwas enttäuscht war man über die geringe Anzahl Dresdener Fans. Etwa 600 mögen es gewesen sein aber dass nicht jeder Zeit hat, an einem Freitag quer durch die Republik zu tingeln, ist auch verständlich.
Erwähnenswert scheint auch der Essener Stadionsprecher, der es auf sehr gute Weise verstand, das Publikum auf den Anpfiff heiß zu machen. So forderte er bspw. jeden Essener auf, sich noch einmal vor Beginn der Partie zu vergewissern, ob sich nicht evtl. ein Schalker im Stadion verirrt hat....! Sehr genial aber darauf zu warten, bis bei uns in Meppen der Stadionsprecher auf eine ähnliche Idee kommt, scheint leider nicht sehr lohnenswert!!!
Zum Kick Off legten dann beide Anhängergruppen gut los. Die Ultras Essen hatten auf der Gegengerade eine Papptafelchoreografie organisiert und die Gäste präsentierten gelbschwarze Plastikstreifen mit Luftballons, was ebenfalls sehr imposant wirkte.
Auch der Support beider Seiten konnte in diesem schnellen und hochklassigen Spiel teilweise als ziemlich gut bewertet werden, wobei die Ostdeutschen in der weiten Hälfte etwas nachließen.
Bei langweiligem Spielverlauf konnte man zudem von unserem Platz aus auch noch etwas Autokino schauen, welches wohl unmittelbar am Stadion liegen müsste und in Essen bekanntlich nur drei Tribünen stehen, sodass die Sicht frei ist.
Wir hatten aber heute keinen Sinn für Romantik und konzentrierten uns auf das Geschehen im Stadion.
Kurz vor Abpfiff kam dann Bewegung in den Gästeblock und alle strömten Richtung Ausgang. Was wirklich los war, kann ich nicht sagen. Gerüchten zufolge wurden dort aber ein paar Staatsdiener von Dresdenern lang gemacht. Auch wir verließen nun das Stadion und konnten sehen, wie die Gästefans die obligatorische Blocksperre dazu nutzten, den Stadioninnenraum nach ihren Wünschen zu gestalten. Hier wurde nun quasi alles herausgerissen und geworfen was sich so finden ließ. Auch gelang es einigen die Gitter zu überwinden, bzw. diese zu öffnen, was aber von der Polizei mit reichlich Geknüppel und Reizgaseinsatz erwidert wurde.
Nachdem die Situation einigermaßen unter Kontrolle war, wurde zunächst der gesamte Stadionvorplatz von den Grünen geräumt, wobei es auch vereinzelt zu Rangeleien mit den zahlreich anwesenden erlebnisorientierten Essenern kam.
So mussten auch wir unsere Posten räumen und schlenderten zurück zu unserem Auto.
Wie lange die Blocksperre noch andauerte, kann ich daher leider nicht sagen. Ich denke allerdings, dass viele Gästefans ihre Heimat weit später erreichten als ursprünglich geplant.