Rot-Weiß Essen – SV Meppen 0:0
09.11.2022
Stadion an
der Hafenstraße
3. Liga
Zuschauer:
16.467 (ca. 800 Gäste)
Meppen
Auswärts anne Hafenstraße. Mittwochabend, Flutlicht, volles Haus, Mantaplatte,
Stauder-Pils.
Da hatte ich
so richtig Bock drauf, denn mein letzter
Besuch mit dem SVM im Gästesektor des alten Georg-Melches Stadion datiert auf
den 29.11.1996.
Dumm nur,
dass der SV Meppen derzeit entgegen einer oft besungenen Liedzeile so gar keine
Laune und auch keinen Spaß macht und es in dieser Saison wohl so richtig,
richtig eng zu werden scheint.
Aber dazu
später mehr….
Erfreulicherweise
hatten rund 800 weitere Emsländer ebenso viel Bock wie ich und daher den Weg in
den somit gut gefüllten Gästeblock gefunden.
Würdig wurde
der Rahmen in Form von blauen und weißen Glitzerfolien geschaffen, was zusammen
mit etlichen Blinkbengalos ein überaus gutes Bild abgab.
Auch die
akustische Unterstützung konnte sich allemal hören lassen und knallte ein ums
andere Mal gut durchs Eck. Gepaart mit einer leichten Erkältung bedeutete dies
in den folgen drei Tagen zwar eine ausgemachte Heiserkeit, aber scheiß drauf.
Alles für dich, mein Sportverein.
Die gut
15.000 Zuschauer, die unserem heutigen Gegner die Daumen drückten, trugen
natürlich ihren Teil zur geilen Fußball-Kulisse bei, die Westtribüne rund um
die relevanten Essener Gruppen konnte allerdings nur deutlich vernommen werden,
wenn’s bei uns mal ruhiger war, vermutlich wird man aber dort Ähnliches über
den Support aus dem Gästeblock sagen, trotz offensichtlicher Konstanz auf
beiden Seiten.
Paar
Spruchbänder gegen irgendeinen Sicherheitsbeauftragen (?) auf Essener Seite
gabs auch noch, irgendwie scheint da das Vertrauensverhältnis nachhaltig
gestört zu sein, ohne Genaueres zu wissen.
Ist ja
prinzipiell auch egal, denn der SVM muss derzeit sehen, dass er seine
Hausaufgaben macht.
Einstellung
und kämpferische Leistung passten heute ohne Frage, das am Ende zu Buche
stehende 0:0 gegen sich langsam in die Saison groovende Essener war leicht
schmeichelhaft, aber nicht völlig unverdient und trotzdem macht die
überwältigende und so lange nicht Gesehene Harmlosigkeit der Offensive große
Sorge.
Um konkret
zu werden, hat die Mannschaft aus den letzten 13 (!!) Spielen keinen Sieg
errungen, betrachtet man das komplette Kalenderjahr so sieht es nicht viel
besser aus.
Über die
Gründe lässt sich sicherlich stundenlang diskutieren, meiner Meinung nach aber
ist der Kader definitiv gut genug, um nicht abzusteigen, was er ja auch in
einigen (wenigen) Spielen bereits gezeigt hat.
Meiner
Meinung sitzt das Problem in erster Linie auf der Trainerbank, denn Stefan
Krämer mag zwar ein sympathischer Gute-Laune-Kumpeltyp sein, schafft es aber offensichtlich
nicht, der aus zahlreichen eigenwilligen Charakteren bestehenden Truppe das
„Emsland-Gen“ nachhaltig einzupflanzen. Hinzu kommen teils stark fragwürdige
Aufstellungen sowie Ein- und Auswechslungen, die letztlich in einer mehr und
mehr erkennbaren Hilflosigkeit münden und jüngst in einer völlig verdienten und
peinlichen Derbyniederlage gipfelten. Zum Glück ist erst einmal Pause bis Mitte
Januar. Der Vorstand hat sich offenbar dafür entschieden, mit Krämer auch nach
der WM-Pause zusammenzuarbeiten, Geld für einen neuen Trainer wäre eh nicht
vorhanden, zumal sich noch ein Rico Schmitt auf der Payroll befindet.
So bleibt zu hoffen, dass in den Wochen nun anstehender Evaluation die richtigen Schlüsse gezogen werden, alte Zöpfe abgeschnitten werden, sich vielleicht an zwei, drei Stellen effektiv verstärkt wird und dann der Start in die „Rückrunde“ gelingt. Lediglich auf die Rückkehr des Langzeitverletzten Luca Tankulic zu hoffen und zu glauben, dass dann alles besser wird, ist sicherlich fahrlässig, ja vorsätzlich.
Danke an Blaubacke für die Bilder!