FC Andorra – UE Cornella  2:1

31.10.2021

Estadi Nacional (Andorra la Vella)

Primera Division RFEF Grupo 2

Zuschauer: ca. 500 (12 Gäste)


Nach Abpfiff dann wieder zurück in die Hauptstadt, wo es auch wohl irgendwie ein „Shopping-Festival“ gab und massenhaft Leute an diesem Sonntag durch die Einkaufsstraßen des Zentrums flanierten.

Wir parken hingegen den Opel in einem Parkhaus in der Nähe des Stadions. Zur Abwechslung kostete der Eintritt zum Estadi Nacional Geld, nen Zehner, um genau zu sein.

Eine Eintrittskarte fürs Album gab es leider auch nicht. Schade!

Der FC Andorra spielt  - obwohl in Andorra ansässig – in der dritten spanischen Liga mit und hat Großes vor. Gerard Pique, seines Zeichens Barca-Star und Ehemann von Shakira kaufte den Club 2018 kurzerhand und  ernannte sich im Stile Napoleon Bonaparts selbst zum Kaiser, ähhh Präsidenten.

Die gute halbe Million zur Entschuldung des Clubs war schnell investiert und das Projekt konnte ausgestaltet werden. Der Erfolg zeigte sich schnell, denn der FC Andorra stieg von der 5. Liga nunmehr in die 3. Liga auf, wo man derzeit Platz 6 in einer 20er-Liga belegt. Gerard Pique nutzt dabei vor allem seine Kontakte zum FC Barcelona und installierte eine ganze Reihe talentierter Kicker, die in der Barca-Schule ausgebildet wurden, den ganz großen Sprung aber nie schafften, im Kader. Pikant obendrein: 2019 verpflichtete man den 19-jährigen Tarik Antonio Mebarak, welcher überraschenderweise der Neffe von Shakira ist. Na Sachen gibt’s….

Von großer Nachhaltigkeit war dieser Transfer allerdings wohl nicht, denn derzeit scheint der Bengel vereinslos zu sein.

Zwar labert man beim FC Andorra mittelfristig irgendwas von Primera Division, ich stehe solchen Projekten aber traditionell skeptisch gegenüber. Irgendwie in der 3. Liga mit zu kicken, ist vielleicht finanziell machbar, danach stößt man aber sicherlich in ganz andere Gelddimensionen vor und nicht zuletzt ist die Infrastruktur für höherklassigen Profifußball hier kaum gegeben. Das Stadion ist sicherlich ein kleines Schmuckkästchen mit der Betonung auf „klein“ und die Lage inmitten des dicht bebauten Stadtzentrums lässt einen Ausbau kaum zu, es sei denn man enteignet ein paar Bürger und macht deren Wohnungen platt, aber auch das dürfte im kleinen Fürstentum nicht so einfach gehen.  

Erfreulicherweise gab es bei diesem abendlichen Kick dann auch zum ersten Mal an diesem Tag Fankultur zu begutachten. Um den Gastgeber sammelt sich eine ca. 40-köpfige Fangruppe, welche von der Hintertorseite aus das Team ganz ordentlich unterstützt. Zur Überraschung hatten auch handgezählte 12 People aus der Peripherie Barcelonas den Weg in den „Gästeblock“ gefunden und unterstützten ihr Team mal mehr mal weniger sporadisch. Vor Spielbeginn soff man übrigens gemeinsam mit den Heimfans in einer Kneipe, also ziemlich entspannt hier alles.

Entspannt wurde dann auch irgendwann, nachdem man sich noch in einem Fast-Food-Tempel den Magen vollgestopft hatte, die Rückfahrt gen Airport-Barcelona angetreten, wo man in einem Hotel wenige Kilometer vom Flughafen entfernt die Nacht verbrachte, ehe es am Folgetag heimwärts ging.

Super Trip, Grüße an den Jan.