KAA Gent - RSC Anderlecht 2:2
27.12.2009
Jules Ottenstadion
Jupiler League
Zuschauer: 12.900 (1.200)

 

Ein schöner Doppler in Belgiens höchster Spielklasse bot Gelegenheit das Jahr 2009 zu den Akten zu legen. Den Auftakt bildete die o. g. Partie zwischen dem Tabellendritten (Gent) und dem Tabellenführer. Ein echtes Spitzenspiel also und dementsprechend auch ausverkauft. Gut, wussten wir vorher, aber wagemutig wie man nunmal ist, steuerte man dennoch das Stadion an. Irgendeine Möglichkeit gibt s doch immer, wir sind hier schließlich nicht bei Barca gegen Real am letzten Spieltag bei Punktgleichheit. Somit rund anderthalb Stunden vor Spielbeginn am Stadion, welches schön im Wohngebiet liegt, aufgetaucht, nur um sich bestätigen zu lassen, dass kein Kassenhäuschen mehr geöffnet hat. Für diesen Fall gab es aber einen Plan B und so gelangte man schließlich doch recht einfach, wenn auch etwas zwielichtig, auf eine der großen, steilen Tribünen auf der Geraden. Der Jan heulte zwar ein wenig rum von wegen das könne man ja nicht machen und sie würden uns rauswerfen, wenn sie uns entdecken usw. Naja, das legte sich dann aber auch recht schnell und zum Anpfiff hatte man einen ganz netten Platz unter den knapp 13.000 Zuschauern, von denen rund zehn Prozent den Gästen die Daumen drückten und somit die gesamte Hintertortribüne einnahmen. Vom Support her wie erwartet ziemlich britisch angehaucht, also hin und wieder mal Gesänge, dafür kaum Fahnen, keine Doppelhalter oder gar Pyrotechnik. Letzteres gab es hingegen auf Heimseite en masse, wenn auch allerdings nur als vereinsoffizielle Variante, also auf einem Gestell automatisch gezündete bengalische Fackeln. Sah ganz nett aus, dennoch geht natürlich nichts über die urtümlich, anarchistische Variante, nämlich quer im Block verteilt. Gent konnte jedenfalls im Folgenden öfters mal durch guten Support überzeugen, hohe Lautstärke und gute Mitmachquote und somit dem Gästemob stark überlegen. Doch, das war streckenweise unerwartet gut. Dieser Funke schien auf die Mannschaft überzuspringen, welche sich eine 2:0 Führung leidenschaftlich herausspielte aber leider nicht halten konnte und sich somit mit einem 2:2 begnügen musste. Wer solche Spiele noch dreht, der steht wohl am Ende der Saison oben, sag ich mal so. Vielleicht noch ein paar Zeilen zum Team aus Gent: Irgendwie scheint man hier leicht vernarrt in Indianer oder sowas zu sein. Das Vereinswappen ziert ein Häuptling, das Team wird auch "Buffallos" genannt und das Stadionmagazin heißt "Wigwam". Ganz seltsam. Zudem liefen vor Anpfiff ein paar Typen im Häuptlingskostüm herum, der eine wurde später während des Spiels im Fanblock gesehen und gab dort jedem die Hand……

So, nun aber genug derlei Blödsinn und schnell die 30 km weiter südwestlich.