FSM Gladbeck – VfB Kirchhellen 0:1

31.05.2018

Entscheidungsspiel Meisterschaft Kreisliga A

Fürstenbergstadion

Zuschauer: ca. 1.500

 

 

 

Fronleichnam bedeutet traditionell Feiertag in Nordrhein- Westfalen und da ich in diesem Bundesland meine Brötchen verdiene, war man heute auf der Siegerseite, während ein Großteil der Freunde und Bekannten dem harten Arbeitstag nachgehen musste.

Jeder so, wie er es verdient - jedenfalls Blaubacke hatte Urlaub und war recht angetan von der Idee, heute mal in der laut einer kürzlich veröffentlichten ZDF-Umfrage unlebenswertesten deutschen Stadt (Gelsenkirchen) einzukehren und hinab in die Niederungen der Kreisliga A zu steigen.

Sicherlich kein Level für das ich für gewöhnlich gut 150 km pro Strecke fahre, aber heute war mal wieder der Ground der Gr(o)und 😊 .

Das Fürstenbergstadion ist ein Oldschool-Gammelground wie er im Buche steht. 1928 eröffnet kommt es mit einem

offiziellem Fassungsvermögen von 23.140 daher, was durch die großzügigen und überwiegend stark von Unkraut überwucherten Stehränge zustande kommt.

Star des Ganzen ist aber sicherlich die ca. 800 Personen fassende überdachte Sitzplatztribüne, welche heute nahezu zu 100 % gefüllt war. Ansonsten ist dies hier die sportliche Heimat des Kreisligisten BV Horst-Süd 1962 sowie dem Footballteam der Gelsenkirchen Devils.

Insgesamt war das Zuschaueraufkommen heute recht hoch, im Grunde wohl höher als erwartet, denn bereits vor (!!)  Anpfiff war nur noch warmes Bier verfügbar, da einzig und allein aus dem Vereinsheim verkauft wurde, wo der vergleichsweise kleine Kühlschrank nicht mit der Kühlung nachkam und man so oder so an die 20 Minuten anstehen musste für ein eher lauwarmes „Kaltgetränk“.

Darüber hinaus war der Lungerfaktor recht hoch, der ein oder andere Szeneangehörige aus dem mehrheitlich S04-Lager war doch anhand diverser äußerer Merkmale schnell erkennbar, während deutlich über 50 % der heutigen Zuschauerschaft seine Wurzeln in der Türkei gehabt haben dürfte.

Warum das so war? Nun, zum einen ist Gelsenkirchen wie das gesamte Ruhrgebiet ja ohnehin stark multikulturell, zum anderen scheint FSM Gladbeck ein eher türkisch geprägter Club zu sein, wenn man sich z. B. mal den Kader ansieht.

Grundsätzlich wurden beide Mannschaften von einem kleinen Stimmungsmob, der sich jeweils am Rand der Tribüne einfand, unterstützt. Bei Gladbeck ein ca. 20-30 Mann starker Trupp, der bisschen „Besiktas-mäßig“ von nem Typen motiviert wurde, der mit dem Rücken zum Spielfeld auf dem Rand der Tribüne rumturnte. Sogar das Recht bekannte „Shhhhh.... Bir, ici, üc!“ wurde mal kurz versucht.

Naja, fehlte nur noch, dass Rambo (dieser total irre Fenerbahce-Fan mit dem Dönermesser) um die Ecke gestapft kommt…

Kirchhellen hingegen wurde von einer etwa ebenso großen Zahl Jugendlicher in weißen Shirts supportet, wobei es sich allem Anschein nach vorwiegend um Spieler der zweiten und dritten Mannschaft handelte.

Zumindest hatte man gar etwas Pyrotechnik dabei und ebenso fand ein Megafon den Weg ins Stadion, wobei das Liedgut doch arg ballermannlastig war und man oftmals auch nur den „Vorsänger“ allein vernahm.  

Alles in allem aber natürlich sehr kurzweilig hier bei diesem Spiel, welches nur zustande kam, weil beide Mannschaften am Ende der Saison punktgleich an der Tabellenspitze standen. Das Torverhältnis zählt hier dann offenbar nicht, denn dieses war bei Gladbeck besser, sodass der Meister im

Entscheidungsspiel erwählt werden musste.

Etwas kurios und der Gipfel der Kuriosität wird dadurch erreicht, dass der Sieger dieser Partie nochmals gegen den Meister einer anderen Kreisliga ranmuss, um dort den Aufsteiger auszuspielen (was Kirchhellen dann knapp verlor, aber durch ein weiteres Relegationsspiel gegen den SC Reken dann dennoch in die Bezirksliga aufsteigen kann).

Wer denkt sich sowas aus??

Naja, wir waren jedenfalls ziemlich froh, dass das Ding hier nach 90 Minuten entschieden war, denn nur wenige Minuten nach Abpfiff ergoss sich ein feines Unwetter mit Hagel usw. über Gelsenkirchen, sodass wir es gerade rechtzeitig ins Auto schafften.

Nach so viel komplizierter Relegationsregelung mache ich zur Entspannung jetzt erstmal bisschen Sommerpause, sodass es hier vermutlich Mitte Juli mit ein wenig SVM-Testspielkram weitergeht, ehe Ende Juli die erste sowie zweite Runde der Europaleague und Championsleague-Quali wieder ins Blickfeld rückt und ich auf ein paar machbare attraktive Kicks spekuliere. Für Spielvorschläge bzw. gemeinsame Trips bin ich darüber hinaus natürlich immer gerne zu haben.

Bis dahin… Nur der SVM!