Hallescher FC - FC Hansa Rostock 2:0
05.12.2015
Kurt-Wabbel-Stadion
3. Liga
Zuschauer: 10.572 (ca.
1.000 Gäste)
Die Ansetzung zwischen
Halle und Rostock weckte vor einiger Zeit mein Interesse und statt des üblichen
Hinfahren, Spiel gucken, Zurückfahren wurde dieses Mal gleich ein ganzes
Wochenende mit der Freundin in der Saalestadt daraus, um auch ganz nebenbei mal
den örtlichen Weihnachtsmarkt zu testen (Fazit: OK!).
Am Spieltag selbst verlief dann alles so, wie es halt bei Spielen zwischen zwei
Ostklubs mit relativ großer und nicht immer ganz unproblematischer Fanschar
läuft. Ein Großteil der Rostocker Szene reiste mit dem Zug an und wurde anschließend
von einem stattlichen Polizeiaufgebot zu Fuß zum Stadion geleitet. Hier
tauchten auch wir irgendwann auf und durch die langsamen Einlasskontrollen
wurde es sogar bis zum Anpfiff nochmal eng. Auch meine Kamera schien ein
Sicherheitsrisiko darzustellen und dürfte das Spiel leider nicht sehen,
Diskussion ziemlich zwecklos. Da war ich ja jetzt schon vollkommen angepisst
und um ein wenig von dieser „Angepissheit“ an dich, lieben Leser abgeben zu
dürfen, gibt es hier halt nur zwei unglaubliche schlechte Fotos, welche mit den
Handy geschossen wurde….
Wie dem auch sei. Heute
herrschten besondere Sicherheitsauflagen. Nicht, weil seit Paris hinter jeder
Ecke der Buhmann vermutet wird, sondern weil die Rostocker Anhänger ja soooo
gefährlich sind. Gerüchten zufolge wurden sogar irgendwelche Altglascontainer
am Gästeblock abmontiert, damit nicht irgendwelche Hanseaten den Inhalt als
Wurfgeschosse zweckentfremden.
Apropos Hanseaten: von diesen bevölkerten gute 1.000 den Gästesektor und
füllten diesen komplett aus, wobei beide Seiten zu Spielbeginn auf besondere
optische Aktionen in Form von Choreografien verzichteten. Allerdings gab es in
der „HFC-Fankurve“ (was streng genommen gar keine Kurve ist, sondern eine Gerade
:-)) etliche Doppelhalter zu sehen. Den Support beider Seiten kann man sicher
als ordentlich bezeichnen, wenngleich zur so gerne benutzten Bezeichnung
"brachial" auf beiden Seiten noch einige Dezibel fehlten. Halles
Anhang nach dem 2:0 natürlich obenauf, während die Gäste ein paar Minuten
brauchen, um sich aus der Schockstarre zu befreien. Danach zeigt man aber mit
sehr fanatischen (Zitat meiner Freundin:"sehr aggressiven")
Wechselgesängen eine entsprechende Trotzreaktion und zieht die Blicke mehr als
einmal auf den Gästeblock. Blicke bringen allein aber keine Punkte und so
bleiben dieser alle drei in der Händelstadt.
Als Konsequenz aus der Niederlage zogen die Rostocker Verantwortlichen dann
auch die Notbremse und feuerten Trainer Karsten Baumann und Sportdirektor Klein
gleich obendrauf. Christian Brand (Ex-Hansa Spieler und vorheriger Trainer bei
Jahn Regensburg) soll die Kogge nun vor dem totalen Schiffbruch retten. Wäre
wünschenswert, wenn es klappt und man langfristig wieder an erfolgreichere
Zeiten anknüpfen könnte. Hansa in Liga 4 kann nun wirklich niemand wollen…