KS Hasselt – KFC Turnhout 3:1
11.03.2023
Stedelijk
Sportstadion Hasselt
Tweede Klasse
VFV B
Zuschauer: ca.
120 (ca. 30 Gäste)
Die
70.000er-Stadt Hasselt kurz hinter der niederländischen Grenze war das nächste
Ziel, denn hier wartete um 20 Uhr eine weitere der in Belgien so zahlreich
existierenden Groundperlen darauf, von uns besucht zu werden.
Da das
Zeitpolster mehr als üppig war, wurde aber zunächst das Stadtzentrum
angesteuert, wo der Familien-Van im Parkhaus abgestellt wurde. Seltsamerweise
öffnete sich bei Einfahrt die Schranke wie von Zauberhand, ohne dass wie sonst
ja oftmals üblich irgendein ein Ticket gezogen werden musste. Noch seltsamer
ist, dass auch die Ausfahrt gleichermaßen verlief und wir hier also für lau
rund eine knappe Stunde parkten, während andere hier definitiv bezahlen
mussten. Äußerst seltsam.
Naja,
jedenfalls ist ja ungeschriebenes Gesetz, dass jeder Kick in Belgien möglichst
mit einem Frituurbesuch kombiniert wird und so wurden wir bei „Fritz und Co.“ schnell
fündig. Hungrig eine Frituur zu betreten kann ja nur in einer Eskalation enden und
so säumten nach kurzer Zeit zahlreiche Leckereien unseren Tisch. Pommes,
Frikandel Special, Bitterballen, Hamburger Hawaii und irgendein riesiges
„Baguette“ wurden verspeist und der Mob somit zufrieden gestellt, ehe der Laden
mit einem „Boah bin ich satt“ als gemeinsames Fazit verlassen wurde. Direkt gegenüber fand noch eine Art
Kirmes/Jahrmarkt statt, welcher kurz okkupiert wurde, das Resümee aber äußert
schlecht war.
Hinsichtlich
Größe, Auswahl und Anordnung der Buden und Fahrgeräte konnte man nur eine 4-
geben und das war vermutlich noch geschönt. Dennis ist ja nicht nur Experte für
Kunstrasen etc., sondern auch bekennender Achterbahn-Fanatiker. So werden nicht
nur regelmäßig Jahrmärkte und Freizeitparks gezielt angefahren, um dort den
„Rollercoaster“ zu testen, nein, vielmehr gibt es offenbar ähnlich wie futbology
oder untappd eine App, in der man „gefahrene Achterbahnen“ eingeben
kann und dieses Erlebnis dann noch social-media-like mit anderen Interessierten
teilt.
Und wer jetzt
glaubt, diese App wird nur von einer Handvoll verwirrter Nerds genutzt, der
irrt, denn die Nutzerzahlen sind nicht gerade gering.
Apropos
untappd, denn diese App nutze ich dann zufälligerweise wiederum und daher wurde
noch kurzerhand ein Carrefour angesteuert, um sich ein paar neue belgische
Bierspezialitäten zuzulegen.
Nun aber
Schluss mit diesem sinnlosen Quatsch und völlig fehlgeleiteter Ernährung; kommen
wir zum Wesentlichen, dem Fußball.
Sporting Hassel
spielt aktuell in der 4. Belgischen Liga, wenngleich der Verein in seiner
langen Historie (1926 gegründet) durchaus erfolgreicher war, denn insbesondere
in den 50er-Jahren spielte er in der höchsten belgischen Liga.
Heute verirren
sich nur noch Zuschauer im niedrigen dreistelligen Bereich in dieses schöne
Stadion, in welchem man für wahlweise 15 Euro auf der Haupttribüne Platz nehmen
darf oder wie wir für 10 Euro auf den Stehtraversen rumlungert.
Trotz der
geringen Zuschauerresonanz feuert ein sehr kleines Grüppchen vom Rande der
Gegentribüne aus das Heimteam an. Insgesamt orientiert man sich, wie allgemein
in diesem Gefilden üblich, am britischen Supportstil. Überraschenderweise hat
auch eine Busladung Awayfans aus dem nahegelegenen Turnhout den Weg hierher
gefunden, welche sich aus einem bunten Mix aus Familien mit Kindern, Rentnern,
Muttis und ein paar Jungspunden zusammensetzt. Dem Bierkonsum ist man
keineswegs abgeneigt und so steigt die Gesangsquote und -lautstärke
proportional mit jedem leeren Becher, auch wenn das eigene Team hier heute
keine Punkte holen sollte.
Insgesamt war es somit ein kurzweiliger Abend in diesem belgischen Schmuckstück. Dennoch darf es temperaturtechnisch so langsam mal Frühling werden, sodass das wärmende Auto nach Abpfiff gegen 21:50 Uhr ganz recht kam, ehe der rund dreistündige Heimweg angetreten wurde.