FC Swift Hesperange – SK Slovan Bratislava  0:2

19.07.2023

Champions League Quali (2. Runde, Rückspiel)

Stade de Luxembourg

Zuschauer : 3.054 (ca. 80 Gäste)

 

 

Auftakt in die Saison 2023/2024, wobei ich ja zumindest was diese Page hier betrifft eher in Kalenderjahren rechne statt in Saisons.

Sei’s drum, hinsichtlich des oben genannten Kicks kann man zum wiederholten Male und völlig zu Recht nach dem Geisteszustand des Schreibers fragen. 450 Kilometer one way für solch einen Hafer zu fahren, ist ja nahezu absurd. Noch absurder wird es, wenn sich mit Blaubacke noch ein Gleichgesinnter findet, der extra ein paar Überstunden abbummelt, um diesem „Klassiker“ beizuwohnen.

So treffen sich also beide Patienten gen Mittag am Schüttorfer Kreuz, um fortan den gemeinsamen Weg im Rennford ins kleine Fürstentum anzutreten. Knappe 5 Stunde dauert diese Tortur, abgesehen von den üblichen kleineren Stauungen im Ruhrpott bzw. in der Ecke Leverkusen/Köln geht’s aber ganz gut voran.

Vor Ort wird dann noch fix getankt (1,46 Euro/Liter Diesel) ehe auch schon wie vereinbart Dennis unser Duett zu einem Trip macht. Selbiger weilt aktuell beruflich in der Ecke und kommt stilecht mit ps-starkem und pechschwarzem M4-Leihwagen um die Ecke. Junge, Junge. Das macht was her…..

Zumindest wesentlich mehr als der heutige Spielort. Das Stade de Luxembourg ist ein im September 2021 errichteter Neubau und zugleich das Nationalstadion. Aber Himmel hilf….

Was hat man sich denn hierbei gedacht? Ich habe wirklich noch nie zuvor ein solch hässliches Stadion gesehen. Hat es von außen den Charme eines überdimensionalen silbernen Schuhkartons, so wird es von innen nicht besser und ist in Sachen „Sterilität“ nicht zu übertreffen. Hier ist wirklich nichts, was man irgendwie schön finden könnte. Einfach nur seelenlos und genau passend zum ganzen Umfeld, in welchem man eine Kneipe, einen Kiosk oder sonst irgendeinen Ort der zum Gesellig-Sein vergebens sucht.

Ein Parkhaus, Bürogebäude, viel Glas und kalter Stahl. Das wars. Soll ja Luxembourg-Stadt ganz nett sein und das Land einige schöne Ecken haben, so werde ich einfach mit Luxemburg nicht warm.

Völlig affig auch das Verhalten am Einlass, wo mir ohne konkreten Grund verboten wird, meine Kamera mit reinzunehmen. Ist sonst nie ein Problem, aber hier macht man offenbar eines draus. Dass ich also nun nochmal zurück zum Auto latschen muss, steigert meine Sympathien für all das hier nicht wirklich, eher im Gegenteil. Zumindest gelingt es Blaubacke seine kleine Zoomkamera „nah am Sack“ mit hineinzuschmuggeln…

Ja, aber was hätte ich hier denn großartig fotografieren, geschweige denn filmen sollen? Das Gerumpel auf dem Rasen, welches zwar offiziell unter dem Titel „Champions-League Quali, 2. Runde“ firmiert, aber vom Glanz der „Champions“ so weit weg ist wie der Meppener Vorstand von der Mannschaft vor einem halben Jahr.  

Nein, das war wirklich harte Kost und vergeblich hatten wir gehofft auf ein paar hundert Ost-Module, die hier hinter der „Ultras Slovan Pressburg“-Fahne stehen und etwas „Leben“ ins sonst eher biedere Luxemburg bringen würden. Stattdessen bevölkern etwa 80 Hanseln den Gästeblock und können erst nach dem 0:2 für etwas Atmosphäre sorgen.

Lange sah es nämlich so aus, als würde nach dem 1:1 im Hinspiel der luxemburgische Meister in die nächste Runde einziehen, denn man begann von Beginn an, den Gegner tief in die eigene Hälfte zu drängen, kam bereits in der 10. Minute zu einem Foulelfmeter, welchen man allerdings verschoss und ansonsten spielerisch viel zu oft in Schönheit starb. 

Überhaupt war es heute der Abend der Elfmeter, denn auch auf Seiten der Gäste fielen beide Tore durch Penaltys, welche beide durch Slovans Vladimir Weiss souverän verwandelt wurden, während hüben wie drüben aus dem Spiel heraus kaum gute Torgelegenheiten generiert wurden.

Deutliches Ergebnis nach 90 Minute also, denn einerseits hatte hier wohl niemand Bock auf eine Verlängerung, womöglich noch mit Elfmeterschießen und anderseits konnte sich somit Slovan in Runde 3 der Quali retten, wo es sicherlich eher hingehört als dieser komische Club aus Luxemburg, der heute vielleicht von 30 Leuten mehr oder weniger sporadisch akustisch unterstützt wurde und wo man offenbar eine Fanfreundschaft zu den Jungs und Mädels von Borussia Neuenkirchen pflegt, denn hier und dort wurde ein entsprechender Seidenschal zur Schau getragen. Vor dem Spiel trank man noch gemeinsam Sekt!! Ich sag ja, ich werde mit all dem hier nicht richtig warm!

So war jedenfalls aus unserem Trio und vermutlich auch unter den zahlreich anwesenden deutschen Stadiontouristen niemand böse, als der Huf hier nach 90 Minuten geschmiedet war.

Schnell noch vom Dennis verabschiedet, der in Trier sein Hotelzimmer bezog und ab durch die Nacht nach Hause……