FC Homburg – 1.
FC Saarbrücken 2:3 n. V.
26.04.2023
Waldstadion
Homburg
Saarland-Pokal
Halbfinale
Zuschauer: 7.237 (ca. 3.500)
In dieser Woche
war meine Work-Life-Balance mal in guter 30:70-Verteilung, also eigentlich gar
keine „Balance“, vielleicht eher eine Life-Life-Balance. Naja, jedenfalls hatte
ich an diesem platten Mittwoch sogar Zeit im Rennford die fast 500 Kilometer ins
Saarland zu gondeln, denn hier sollte es im Waldstadion zu Homburg um 18:30 Uhr
im Rahmen des Saarland-Pokals zum Halbfinale zwischen Regionalligist und
Drittligist kommen.
Irgendwie hatte
ich mir irgendwann in den Kopf gesetzt, das wunderschöne Waldstadion mal mit
einem halbwegs guten Spiel zu machen, anstatt sich dort ein trostloses
Ligaspiel gegen Steinbach-Haiger oder Astoria Walldorf anzusehen. Der heutige „Schlager“
schien daher also mehr als prädestiniert und zudem konnte ein weiteres
imaginäres Kreuz in meiner gar nicht physisch-existenten Liste mit dem Titel
„Stadien, in denen der SV Meppen mal gespielt hat“ gesetzt werden. Mit dem FC
Homburg kreuzte man in den späten Achtzigern bis Mitte der Neunziger regelmäßig
die Klingen, ich war allerdings nie live vor Ort dabei.
Offizielle
7.237 Zuschauer bildeten heute eine überaus gute Kulisse, die gut und gerne
3.500 Saarbrückener machten den gesamten Hintertorbereich proppenvoll,
was inklusive schöner und kompakter Zaunbeflaggung ein entsprechend gutes Bild
abgab, der Support war zudem konstant auf guten Niveau, melodisch und
erfrischend. War gut!
Aber auch in
Homburg hat man sich trotz all der Jahre in der Tristesse der Regionalliga eine
aktive Fanszene bewahrt, welche sich mittig der mächtigen Stehplatzgeraden
einfindet und zu Spielbeginn einen Kerl mit FC Homburg Schal sowie dazu
grünweißen Rauch zeigt. Während des mehr als anständigen Auftritts des
Heimteams gegen den favorisierten FCS mühte man sich redlich um akustische
Unterstützung, musste sich aber schnell der Übermacht im Gästeblock geschlagen
geben. Glaubt man den gedruckten Zeilen solch damaliger Gazetten wie „Fantreff“
und Co. so fanden die Freunde der dritten Halbzeit in Homburg damals jederzeit
auf einen schlagkräftigen Gegner und selbst heute konnte das ein oder andere
Exemplar der Gattung „Althool“ in freier Wildbahn erspäht werden. Zum Spiel
gegen den Rivalen aus der Nachbarschaft werden Latzhose und ZXler wieder aus
dem Schrank gekramt, auch wenn mittlerweile zwei Kinder und Ehefrau ebenfalls
am Start sind.
Auf dem Platz
konnte jedenfalls der FC Homburg, welcher sich eine Tage zuvor von Trainer Timo
Wenzel trennte, durch eine starke kämpferische Leistung einen zweimaligen
Rückstand ausgleichen, sodass es dann nach 90 Minuten in die Verlängerung ging,
welche aber Saarbrücken durch ein Tor von Calogera Rizzuto für sich entscheiden
konnte und somit ins Finale einzieht. Schade eigentlich, denn natürlich hatte
ich irgendwie dem Underdog die Daumen gedrückt.
Fazit: Trotz der desolaten Situation am Getränkestand aufgrund einer Wartezeit von mehr als 30 Minute ein guter Pokalabend in einem schönen Oldschool-Stadion.