OH Leuven – KV Mechelen 3:1

19.12.2015

Stadion Den Dreef

Pro League

Zuschauer: 8.050 (ca. 400 Gäste)

   

Puhhh, hat ein wenig auf sich warten lassen, aber hier ist er nun: der letzte Bericht 2015.

Die Auswahl des o. g.  Kicks kam erst nach einigem Hickhack zustande, denn ursprünglich war der Zweitligakick im grenznahen Maasmechelen gegen Royal Antwerpen angedacht, aber die Verantwortlichen des Heimteams waren belgientypisch recht komisch und verkündeten via Homepage einen nur bis Mittag andauernden Ticketverkauf, bei Anstoß um 20 Uhr wohlgemerkt.

Auf meine Mail mit der Frage nach einer Reservierung antwortete man recht ungehobelt nur mit "No! You must buy tickets as it is said on our homepage." 

Wohl zu lange neben einem maroden Kernreaktor gelebt, was? Also da fällt einen doch nichts mehr ein, oder? Von mir gab es daher nur schmunzelnd ein "Stupid Regulation! So we wont visit you!“ als Antwort und wohlwollend nahm man später hin, dass Maasmechelen eine derbe 1:4 Heimniederlage hinnehmen musste und Antwerpen hoffentlich alsbald wieder den Sprung ins Oberhaus schafft. Petro Eisden Maasmachelen und ich werden aber in diesem Leben wohl keine Freunde mehr.
Dann also der Kick in Leuv
en, welcher zwar ein wenig weiter zu fahren war, aber generell natürlich wesentlich klangvoller daher kam. Auch Dennis zeigte hieran Interesse und wurde nach den Kick in Marl am Autohof in Lembeck eingesammelt, ehe es nun zu Dritt via Venlo und Genk  ins flämische Leuven ging.
Hier angekommen kann der Parkplatzsuchende an der langen Straße hinter der Haupttribüne sein Kfz parken, wobei wir rund eine Stunde vor Anpfiff schon ein ganzes Stück die besagte Straße herunterfahren mussten, um eine Parklücke zu finden.
Von hier dann zum Stadion gelatscht, wo uns auch direkt mal der "aktive" Teil der heimischen Fanszene in einer Art Chorteo hinter irgend nem Banner entgegenkommt. Keine Ahnung, was das jetzte darstellen sollte oder ob man das gar jedes Mal so macht, waren aber jedenfalls alles ziemliche Kutten uns Kinder und mit knapp 40 Leuten auch nicht sonderlich viele. Naja, sei's drum.

Sollte uns nicht sonderlich interessieren, denn zunächst musste nach Kauf der günstigsten Karte (20 Euro für einen Stehplatz) die Essensaufnahme geklärt werden. Dahingehend kann Belgien ja schon son bisschen was (zumindest wenn man auf Schmier-Food steht) und passenderweise war neben einem kleinen Weihnachtsmarkt (Kerstmarkt) hinter der Tribüne auch die passende Pommesbude aufgebaut, wo dann auch sogleich eine prachtvolle Tüte erstanden wurde.
Nach erfolgter Stärkung als
o mal rein ins Stadion, welches wie so oft in Belgien schon zu gefallen weiß.

Besonderes Schmuckstück ist dabei natürlich die Stehplatzgerade, welche sich über die gesamte Seite zieht, aber leider ihre Tage gezählt sind. Um genau zu sein, war dies heute ein historischer Spielbesuch, denn in der jetzt anstehenden Winterpause rollen wohl die Bagger an und machen dieses unverwechselbare Stück Stadion dem Erdboden gleich.

Wirklich zu schade, aber in jedem Fall nahmen die Einheimischen die Gelegenheit beim Schopf, dieses letzte Mal Stehplatz-Feeling ordentlich zu begießen, denn um uns herum wurde ordentlich und pausenlos gezecht. Einigen wenigen schien dies nicht gut zu bekommen, denn kurzzeitig war direkt hinter uns eine zünftige Rauferei im Gange, in deren Verlauf ein Jungspund einen Fettsack in die Ecke beförderte, der dabei fast seine Hose verlor.

Danach noch leichtes Gerangel, aber letztlich konnte sich auch keiner mehr so ganz 100%ig auf den Beinen halten. Erinnerte irgendwie mehr an eine Schützenfestrauferei als an gepflegten Footballfight aber generell werden solch unterhaltsamen Einlagen ja mit dem gehobenen Daumen honoriert. Nicht schlecht hier, also.
Nicht schlecht soweit auch der Gäst
eanhang aus Mechelen, der den Gästebereich fast vollständig füllte und soweit auch ganz anständigen und dauerhaften Support lieferte. Heraus stach dabei eine Gruppe von ca. 20 Jugendlichen, die sich wohl selbst als Ultras bezeichnen würden und zum Teil recht isoliert vom Rest der Gäste ihr Programm inkl. etwas Rauch zum Anstoß durchzogen.

Wirkte aber aufgrund der geringen Masse etwas sinnlos. Leuvens Anhang hingegen nicht so wirklich der Rede wert. Kleiner Fanblock hinterm Tor, aber bei uns kam akustisch kaum was an. Dabei erlebten wir auch hier vergleichbare Dinge, wie am Nachmittag, denn es wurde erneut ein Rückstand in einen Sieg gedreht, welcher Leuven drei dringend benötigte Punkte im Abstiegskampf sichert. Neun Tore in zwei Spielen gehen dann durchaus klar, sodass zufrieden der Heimweg angetreten werden konnte.

Dennis dann noch vor der Haustür abgesetzt und mit Blaubacke die letzte Stunde entlang der A31 abgerissen, ehe ich gegen 2 Uhr nachts im Bett lag und das Fußballjahr 2015 für beendet erklärt wurde.
Kurzes Fazit: Von der Spielauswahl her betrachtet sicherlich kein „episches“ Jahr, da zum Beispiel die ganz großen Derbys fehlten und generell die Anzahl an Gammelkicks recht hoch war. Gammelkicks wird‘s auch in 2016 wieder geben, wobei auf der anderen Seite auch wieder ein bisschen mehr Qualität in den Fokus rücken soll. Alles grobe Vorgaben, aber ob es alles so umgesetzt werden kann, wird man dann in einem Jahr sehen. Grundsätzlich aber gilt weiterhin; alles schön zwanglos, d.h. wenn Zeit und Motivation da ist, geht's irgendwo hin und wenn nicht, dann halt nicht.
Also, allen Besuchern dieser Page wünsche ich ein erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2016, hier geht's so Anfang bis Mitte Januar weiter!!