Lommel SK - KV Mechelen 0:3

29.09.2018

First Division B

Soeverinstadion

Zuschauer: 2.500 (ca. 500 Gäste)

 

  

Erleichterung pur!

Der SVM hat soeben mit dem 4:2 Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig drei ganz, ganz wichtige Punkte gegen einen Tabellennachbarn auf der Habenseite verbucht. Zwar bleibt man auf einem Abstiegsplatz, allerdings ist die Konkurrenz in Schlagdistanz und die Moral der Truppe macht Hoffnung, sich im Laufe der kommenden Wochen tabellentechnisch nach oben zu arbeiten.

Also Leute; ruhig mal mutig sein und auf Meppen setzen. Die Quoten dürften recht gut sein…

Naja, jedenfalls fanden sich etwa eine halbe Stunde nach Abpfiff die mindestens ebenso erleichterten und siegestrunkenen Burschen Gerrit und Blaubacke an meinem Auto ein, um schnurstracks den Weg gen belgische Stadt mit dem lustigen Namen Lommel anzutreten.

Selbige Stadt liegt unweit der niederländischen Grenze in der Nähe von Eindhoven und ist folglich binnen drei Autostunden erreicht.

Dabei muss ich übrigens meine Klagen über überfüllte Frittuurs und zu wenig Zeitpuffer aus dem vorherigen Bericht revidieren, denn da in Lommel angekommen noch etwa eine Stunde bis Anpfiff blieb, wurde sogleich die erstbeste Frittuur zielsicher angefahren und siehe da, kaum was los und das trotz reicher Auswahl an fettiger, frittierter Kost.

Die kleine Asiatin erfüllte uns sogleich den Wunsch nach je einmal Pommes mit einer Frikandel Special, wobei die Portion so groß war, dass alle kämpfen mussten und danach reichlich überfressen zum Auto zurückrollten, um die restlichen zwei Kilometer zum Stadion zu bewerkstelligen.

Hier war man dann leicht verwundert, dass der Stehplatz happige 20 Euro kosten sollte, wobei ich vor gut einer Woche in Tubize nur derer 10 zu zahlen hatte. Aber hilft ja nix, wenngleich es bei diesem deutlich in die Jahre gekommenen Areal sicherlich auch möglich gewesen wäre, irgendwo wieselflink über den Zaun zu huschen.

Der Ground wie gesagt sichtbar angeranzt, aber gerade deswegen sehr geil. Zwei völlig unterschiedliche Tribünen auf den Geraden und Stehränge hinter den Toren lassen den erst 1992 erbauten Kasten deutlich älter wirken.

Die kleine Fanszene Lommels findet sich im unteren Stehplatzbereich mittig der Haupttribüne ein und setzt kaum akustische und optische Akzente. Insgesamt kein Vergleich zum zahlenmäßig überaus gut vertretener Anhang aus Mechelen, der die Veranstaltung hier heute zu einem Heimspiel machte. Klar, der Traditionsclub schart seit jeher Massen um sich und diese scheinen ihrem Verein auch in Liga 2 treu zu bleiben, in welche der KVM nach der abgelaufenen Saison leider abstieg. Das Zustandekommen des Abstiegs war  dabei übrigens sehr kurios und mysteriös. Am letzten Spieltag der Jupiler Pro League-Saison 2017/2018 begaben sich die Vereine KV Mechelen und KAS Eupen in ein Fernduell um den Abstieg. Beide Mannschaften waren punktgleich, lediglich ein Tor Vorsprung hatte Mechelen auf Eupen, die somit zwei Tore mehr schießen mussten, um die Klasse zu halten. Während Mechelen auswärts ein 2:0 erspielte, mussten die Fans der KAS Eupen bis zur Schlussphase warten, ehe der Torreigen gegen Royal Mouscron losbrach. KAS Eupen schoss vier Tore in den letzten 17 Minuten – und war dem Abstieg im letzten Moment entkommen. Sowas riecht natürlich immer stark nach Manipulation, zumal Eupen ja bekanntermaßen mit Geldern aus Katar gefüttert wird und ein Verbleib in Liga 1 durchaus wünschenswert zu sein schien.

Eine solche Schiebung nachzuweisen ist allerdings immer recht schwer und so spielt halt Mechelen nur zweitklassig, während Eupen weiterhin im Oberhaus kickt.

 
Dass Mechelen jedoch fantechnisch der unangefochtene King in Liga 2 ist, steht außer Frage und wurde heute durch etwa 500 stark aufgelegte Gelbrote gut unterstrichen.

Dabei lieferte hauptsächlich der Junge ultraorientierte Teil des Anhangs durchgängigen und lautstarken Support, was den Spielbesuch zu einem gelungenen Abend machte. Drei Tore gab es obendrein auch noch zu bestaunen, sodass sich „Yellow Red“ natürlich alle Möglichkeiten offen hält, nach Ablauf der noch langen Saison  ins Oberhaus zurück zu kehren.