29.02.2020
Sportpark De Treffer
Hoofdklasse Zondag B
Zuschauer: Ca. 2.500 (ca. 500 Gäste)
Zum nächsten Spiel
blieben noch gute zwei Stunden, die Entfernung zum Ground im Städtchen
Lichtenvoorde betrug jedoch nur etwa 20 Minuten.
War aber nicht schlimm, denn so blieb reichlich Zeit, mal einen nahegelegenen
holländischen Schmierimbiss anzufahren.
Nun, so richtig schmierig war es hier leider nicht, dafür bot die Speisekarte
allerhand frittierten Schmaus feil, sodass ordentlich zugelangt wurde. Aus
meinem die goldgelben Fritten ergänzenden Burger lugte sogar ein Spiegelei
hervor. Ja, so mögen wir es.
Aber was ist das? - „Ach
du kacke!“, entfuhr es mir aus vollem Mund beim Blick nach draußen. Fährt dort
tatsächlich gerade ein Planwagen voller junger Mädels (allem Anschein nach ein
Junggesellenabschied, es sei denn eine Teilnehmerin läuft grundsätzlich gern im
Prinzessinenkostüm rum) vor und die Besatzung steuert Sekunden später
geradewegs auf „unseren“ Imbiss zu.
Ich glaube das für diese Sorte Geschlecht ansonsten typische
hysterisch-aufgedrehte Gekreische schon zu hören und sehe mein hart verdientes
Geld schon für diverse Schnäpse oder sonstigen Nonsens aus dem Bauchladen
draufgehen, da verhält sich der Girly-Mob wider Erwarten ganz zivil und stellt
sich artig in die Reihe, um lediglich die Notdurft zu verrichten (sogar ein
Zehner wird dem Imbisspersonal anschließend dafür auf den Tresen gelegt, ein
sehr gutes Elternhaus wurde da offenbar durchlaufen).
Eine von denen trug gar ein Feine-Sahne-Fischfilet-Shirt, von daher vergebe ich
volle Anzahl Sympathiepunkte. Frauen, die Punkrock hören und Bier aus der Flasche
trinken, haben immer einen Platz in meinem großen Herzen frei!!
Nachdem der Haufen dann von dannen gezogen war, ging’s auch irgendwann für uns
drei los zum zweiten Kick des Tages und hierbei handelte es sich um ein
richtiges Derby. Beide Vereine trennen nur etwa 6 Kilometer voneinander und so
war hier schon deutlich mehr los als beim vorherigen Spiel.
Um genau zu sein, war das kleine Stadion
pickepacke voll. Auf der kleinen Tribüne fanden wir keinen Platz mehr,
ansonsten wird im Rest des Grounds ebenerdig gestanden, auf der Geraden bietet
ein kleiner Graswall allerdings auch die Möglichkeit in dritter oder vierter
Reihe stehend dem Geschehen zu folgen.
Letztlich dürften es um die 2.500 Zuschauer gewesen sein, die diesem Match der
Sonntagsliga folgen. Moment; Sonntagsliga?
Ja, lt. einem Einheimischen werden „großes“ Spiele hin und wieder auch mal Samstagabends
angesetzt, um mehr Zuschauer zu generieren. Ja und tatsächlich zeigt ein nicht
geringer Teil der Anwesenden sich sportlich am Glas bzw. Plastikbecher und
nutzt das Ballgeschiebe als Vorwand für einen amtlichen Suff.
Ansonsten macht der Niederländer bei besser besuchten Amateurspielen (allen
voran sei hier beispielhaft das Spakenburg-Derby genannt) allerhand Klamauk.
Gerne mit Luftschlangen in Vereinsfarben und /oder Pyrotechnik ausm Kinderspielzeugladen.
Hier gab es heute zu
Spielbeginn beides mit dem Ergebnis, dass der ganze Luftschlangenscheiß danach
in den angrenzenden Bäumen hing. Unfassbar, frage mich, welcher arme Knecht das
sauber machen darf. Dann doch lieber ne ordentlich Portion schwarzen Rauch in
die Luft blasen, so schön mit Stichflamme.
Naja, so verheißungsvoll das Intro auch war, so wenig Support wollte in der
folgenden Spielzeit zu vernehmen sein. Da ist’s dann plötzlich wieder egal, ob
250 oder 2.500 da sind, Amateurbumms bleibt Amateurbumms, wenngleich so ein
vollgerammelter Sportplatz natürlich was Feines ist. Und natürlich auch klar ist - man hatte nichts
Anderes erwartet. Immerhin gab es drei Tore, allesamt für den Gast, der in
allen Belangen besser war und so völlig verdient alle Punkte mit ins
Nachbardorf nimmt.
Abpfiff und gut durchgefroren ging es für uns gen Heimat.