FSV Luckenwalde – FC Energie Cottbus 1:0
05.02.2023
Werner-Seelenbinder-Stadion
Regionalliga
Nordost
Zuschauer:
1.152 (ca. 550 Gäste)
Am nächsten
Morgen schleiche ich bereits kurz nach Morgengrauen durch das noch schlafende
Fürth, außer mir führen an diesem klaren, aber frostigen Sonntagmorgen nur ein
paar Hundebesitzer ihre Vierbeiner Gassi, ansonsten kreuzt nur ein kleines
Eichhörnchen meinen Weg durch eine parkähnliche Anlage, ehe ich meinen Rennford
begrüße.
Ich hatte die
Nacht in einem kleinen Zimmer im Zentrum Fürths verbracht, am Vorabend aber
ewig gebraucht, um meine temporäre Behausung endlich beziehen zu können, denn
die Bullen hatten alles abgesperrt, damit der Nürnberger-Zugfahrerhaufen
störungsfrei die wenigen Kilometer Rückweg antreten konnte. Entnervt parkte ich
irgendwann den Wagen irgendwo und lief den letzten Kilometer halt zu Fuß. Alles
gut, Haken dran…..
Jetzt hieß es also
mal locker flockige 4 Stunden nordwärts zu fahren. Vorbei an Bayreuth, Hof und
Leipzig gings ins schöne Brandenburg, denn nach dem Frankenderby sollte heute
der Tag unter dem Motto „Brandenburgderby“ stehen.
Sicherlich ist
der Rahmen etwas (sehr) kleiner, aber nichtsdestotrotz fand ich es als eine
gute Möglichkeit den unspektakulären Kunstrasen-Ground vom FSV Luckenwalde mit
einem kleinen Derby gegen den derzeitigen Tabellenführer zu kreuzen, anstatt in
einer Partie gegen Altglienicke oder sowas.
Wobei – gegen
genau Altglienicke hatte Cottbus eine Woche zuvor im ersten Spiel nach der
Winterpause überraschend 2:0 verloren, nichtsdestotrotz machte sich der Anhang
aus Chosebuz recht zahlreich auf den Weg in den Gästebereich. Sicherlich
500-600 dürften es gewesen sein, die Zeuge einer erneuten Niederlage wurden,
ich wurde zudem Zeuge wie der in Meppen äußerst ungern gesehene Gästetrainer C.-D.
Wollitz wie ein Gestörter an der Seitenlinie rumbrüllte und dennoch nichts
gegen die schmerzhafte Niederlage seiner Elf tun konnte, die sogar in Ordnung
geht, da Luckenwalde eine kämpferisch durchaus ansprechende Leistung bot.
Derartige Niederlagen darf man sich in dieser Liga ja kaum erlauben, denn das
Feld in der Spitzengruppe ist ja dermaßen eng, dass sich noch 8-9 Teams
zumindest theoretische Hoffnungen machen dürfen, am Ende oben zu stehen.
Schmerzliche
Niederlage wie gesagt und dementsprechend schwach fand ich auch den
Gästesupport. Eigentlich bot nur der aktive Kern um Ultima Raka und Collettivo
Biancorosso halbwegs konstante Unterstützung, während der überwiegende Rest
sehr schweigsam und weitgehend emotionslos umherstand. In Sachen Liedgut dann
bis auf ein, zwei eigene Sachen auch eher langweiliger Standardkram.
Naja, immer noch besser als das, was auf Heimseite gezeigt wurde, denn eine organisierte Fanszene scheint es ja nicht zu geben. Werner-Seelenbinder-Stadion zu Luckenwalde, Haken dran und ab nach Hause.