FC Hansa Lüneburg - SV Meppen 2:2

23.08.2010

Stadion Wilschenbruch

Oberliga Niedersachsen 

Zuschauer: 500 (100)

Erstes Auswärtsspiel der neuen Saison am dritten Spieltag, wobei der SVM mit einer Niederlage (Arminia Hannover) und einem Sieg (Cloppenburg) in die Saison gestartet ist. Heute also die Herausforderung beim FC Hansa Lüneburg im Stadion Wilschenbruch, wo ich schon vor vielen Jahren zu Regionalligazeiten mal zu Gast war. Damals hieß der gastgebende Verein allerdings noch Lüneburger SK, seit einer Fusion mit dem Lüneburger SV im Jahre 2008 trägt man nun den Titel Hansa im Namen.

Das Stadion Wilschenbruch ist sehr besuchenswert, so verfügt es Gerüchten zufolge über die älteste Haupttribüne Deutschlands (seit 1921), wobei das Stadion, in welchem seit weit über 100 Jahren gekickt wird, ebenfalls einen Spitzenplatz in den Hitparaden historischer Stadien einnimmt.

Allzu viel Zeit, dieses Stadion zu kreuzen, gibt es aber leider nicht mehr. Es wird wohl mittelfristig leider einem Neubaugebiet weichen müssen, da der Stadtteil Wilschenbruch in einer wohl besseren Gegend Lüneburgs liegt. Naja, wie dem auch sei: Der Schrotti stellte sich heute als Fahrer zur Verfügung. Mit an Bord die Andrea, der Frank, ich sowie als Novum der kleine Bruder des Fahrers, welcher mit seinen 14 Lenzen den Altersdurchschnitt deutlich nach unten korrigierte. Charakteristisch für diese Altersklasse ist es sicherlich, das Handy in den Lebensmittelpunkt zu rücken und damit grundsätzlich pro Tag ein halbes Dutzend unnützer Filme zu drehen. Mit der Ansage „Sehe ich mich morgen bei youtube, komm ich zur dir und schlag dir den Computer ein“ wurde aber gleich unangenehmen Überraschungen vorgebeugt. 

Grundsätzlich eine sehr unterhaltsame Hin- und Rückfahrt, die mit dem Besuch eines Döner-Imbisses in Lüneburg sein vorläufiges Tageshighlight fand. Während mein Dönerteller geschmacklich durchaus überzeugen konnte, klagten die Mitfahrer eher über den desolaten Zustand der Toiletten und da man in gastronomischen Betrieben ja zumeist vom hygienischen Eindruck der Toiletten auf die Verhältnisse in der Küche schließen kann, kam der Imbiss in der Gesamtbewertung eher schlecht weg. Sehr interessant also alles.

Kommen wir zum eigentlichen Grund der Anreise; dem Spiel und dem Drumherum.  Die rund 100 Emsländer unter den insgesamt ca. 500 Zuschauern sahen in der ersten Hälfte eine blauweiße Elf, die völligen Scheiß zusammenspielte und verdient zur Halbzeit mit 2:0 in Rückstand lag.  Nach einigen Umstellungen in der Halbzeit zeigte der SVM dann ein völlig anderes Gesicht, nahm das Heft in die Hand und konnte vor allem durch seine kämpferische Einstellung gefallen. Dies alles wurde durch zwei Tore von Francis Banecki belohnt und am Ende hatte man sogar noch den Sieg auf dem Fuß; und das mit personell mehr als großen Verletzungssorgen. 

Ganz nebenbei besitzt Lüneburg eine kleine Fanszene, die sich im Hintertorbereich einfindet und ein paar Mal durch Getrommel und einige Schlachtrufe auf sich aufmerksam machte. Nix Besonderes aber aufgrund von Seltenheit in dieser Liga muss sowas ja auch mal Erwähnung finden. Zusätzlich standen nach dem Spiel vielleicht zehn „sonnenbebrillte Kapuzenpulliträger“  in Stadionnähe. Welche Ziele sie allerdings verfolgten und was das für eine Gruppe war, konnte nicht geklärt werden.

Rückfahrt an sich verlief dann aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens zunächst etwas zäh, nach guten drei Stunden hatte einen das heimische Sofa allerdings auch wieder.