Manchester 62 FC - Mons Calpe SC 0:3
28.10.2017
Victoria Stadium
Premier
Division
Zuschauer: ca.
60
Um dem
nasskalten Herbstwetter, welches mittlerweile in Deutschland Einzug gehalten
hat, zu entfliehen, ging’s für meine Frau und mich nochmal für ein paar Tage an
die Costa del Sol, genauer gesagt nach Andalusien, genau gesagt nach Malaga.
Ryanair bot
trotz Herbstferienzeit ganz passable Tarife und so ging’s am
Donnerstagnachmittag ab Dortmund binnen drei Stunden nach gen Aeropuerto Pablo
Picasso.
Dieser liegt
nah am Stadtzentrum der 500.000er Stadt und so nimmt man am besten die Metro
C1, welche einen um 1,80 ärmer und nach 12 Minuten Fahrtzeit wieder im
Stadtzentrum ausspuckt. Von hier dann noch ca. 15 Fußminuten ins Zentrum, wo
wir uns für die kommenden vier Nächte in eine Airbnb-Behausung einquartierten.
Ich lerne
übrigens seit etwa mehr als einem halben Jahr Spanisch mit „Babbel“ und bin
damit soweit eigentlich ganz zufrieden. Ein kleines bisschen wollte ich während
dieses Trips natürlich auch meine famosen Sprachkenntnisse anwenden und da kam
mir die Dame, die zur Schlüsselübergabe vor der Wohnung schon bereit stand und
tatsächlich kein Wort Englisch sprach, ganz recht.
Fazit der
ganzen Geschichte: grandios gescheitert und sich ordentlich zum Otto gemacht!
Obwohl ich
mich zwar durchaus in der Lage fühle, zumindest grundlegend im Basisbereich
klarzukommen, ist es mit dem Zuhören was ganz anderes. Viel zu schnell und ich
verstehe wenn überhaupt nur Einzelwörter. Aber gut, von so etwas lässt man sich
ja nicht ermutigen und mit Händen und Füßen geht’s zur Not ja auch.
Nachdem das
dann geregelt war, wurden kurzerhand die langen Klamotten gegen kurze Hose und
Shirt getauscht, ehe es auf Entdeckungstour geht.
Malaga
konnte jetzt Ende Oktober noch mit herrlichen Temperaturen von 25 Grad und
blauem Himmel begeistern, sodass der Stadtstrand für den folgenden Freitag
unser primärer Aufenthaltsort war.
Spulen wir
aber mal vor auf den heutigen Samstag, denn mit Gibraltar sollte Länderpunkt 44
einkassiert werden.
Hierzu
ging’s per Mietkarre die etwa 120 Kilometer die Küstenautobahn vorbei an Marbella
hinab und irgendwann zur Mittagszeit war das spanische Grenzstädtchen La Línea
de la Conception erreicht, welches unmittelbar an den Zwergenstaat bzw. an das
britische Überseegebiet grenzt.
Seltsamer,
abgeranzter Ort. Kam mir hier irgendwie alles total strange vor und irgendwie
dachte ich aufgrund der schmalen Gassen und der kleinen Behausungen irgendwo in
einem nicht sooo empfehlenswertem Viertel in Südamerika zu sein. Irgendwie
alles andere als sympathisch, ich mag es aber auch falsch interpretieren. Naja,
jedenfalls mal die Kutsche an einem hoffentlich sicheren Platz geparkt und zu
Fuß über die Grenze. Informiert man sich vorab im Netz, wird einem diese
Variante empfohlen, da es schwer möglich ist, im dicht bebauten Gibraltar eine
Parkmöglichkeit zu finden und streng genommen der Mietwagen auch keinen
Grenzübertritt zuließ. Zudem ist dies auch wohl die schnellere Variante.
Der
Übertritt dann aber völlig unspektakulär. Auf spanischer Seite rein in ein
kleines Grenzkabuff, dem gelangweilten Grenzposten den Ausweis gezeigt, was
dieser nur abnickt und auf der Seite Gibraltars wieder raus. Hier sind’s dann
nur ein paar Fußminuten ins „Zentrum“, was aus einem kleinen Markplatz und
einer langgezogenen Einkaufsstraße (Main Street) besteht und insgesamt echt
langweilig wirkt. Gelinde gesagt fand ich es hier sogar ziemlich kacke.
Spanischer
Einfluss gepaart mit arabischem ist sicherlich ok, aber mischt sich nun auch
noch der britische hinzu, kommt zum Beispiel eine solch hässliche Architektur
wie hier dabei raus und in den Shops wird weitgehend steuerfreier Müll
angeboten.
Zusätzlich
waren es hier locker 10 Grad kälter als in Malaga und das Wahrzeichen des
Landes, der Affenfelsen, auf dem die einzigen in Europa freilebenden Affen
hausen, lag im Nebel, sodass auch die geplante Auffahrt gecancelt wurde. Dass
ich dann auch nur erfuhr, dass der Hund meines Bruders im stattlichen Alter von
19 Jahren heute eingeschläfert werden musste, ließ meine Laune auf den
temporären Tiefpunkt fallen. Oh Mann, ey. Ich brauch jetzt erstmal n Burger und
n Bier, bevor es zum unmittelbar hinter der Grenze gelegenen Victoria-Stadium
geht. Dieser unspektakuläre Bau dient allen Vereinen der heimischen Liga als
Spielstätte und daher werden hier auch teilweise mehrere Spiele pro Tag
ausgetragen. Länderspiele werden allerdings seit einiger Zeit im
portugiesischen Faro ausgetragen, da die Anlage den Anforderungen nicht genügt.
Verständlich,
denn das war hier ganz großer Mist. Eine halbe Stunde vor Anpfiff betritt man,
ohne dass irgendwie Eintritt verlangt wird, durch ein offenes Tor den Ground
und lediglich die zwei, drei weiteren verlorenen Seelen auf der Haupttribüne
lassen Hoffnung, dass hier bald ein Spiel stattfinden soll. Ansonsten völlige
tote Hose, keine Musik, keine Ansagen, nix. Zumindest kommen bis zum Anpfiff
und kurz danach immer mal n paar Leute vorbei, so dass es sich letztlich
irgendwie vielleicht auf maximal 60 summiert. Trotzdem natürlich ziemliche
sinnlose Veranstaltung bei der ich lange nicht mal wusste, wer überhaupt wer
ist.
So auch noch
etwas vor Abpfiff dieses trostlose Event verlassen, um den Mietwagen noch vor
Toresschluss am Malaga Airport wieder abzugeben.
Interessant
vielleicht noch, dass man vor Grenzübertritt direkt über die Landebahn des Airport
Gibraltar marschieren muss. Allzu stark frequentiert ist dieser mit täglich
jeweils drei Maschinen von und nach London eh nicht, aber falls mal jemand
landet bzw. startet, werden einfach ähnlich wie bei einem Bahnübergang
Schlagbäume heruntergelassen, damit keiner über die Landebahn latscht.
Beim zollfreien Einkauf zweier Stangen Zigaretten für die rauchenden Bekannten daheim, wollte mir dann noch irgendein aggressiver Wichser auf Drogen ne Stange klauen, wurde aber direkt mit einem Schubser auf Abstand gehalten. Ich sag ja, ganz seltsam hier alles. Schnell wieder weg...