SV Meppen – Lüneburger SK Hansa 2:1

06.04.2015

Niedersachsenpokal Halbfinale

Emslandstadion

Zuschauer: 6.428 (ca. 150)

 

Nanu? Ein Bericht zum Meppen-Heimspiel?

Aufmerksame Leser werden wissen, dass dann etwas Besonderes -über den normalen Ligatrott Hinausgehendes-passiert sein muss.
Aber der Reihe nach: Lingen, Uphusen und Rotenburg waren die Stationen, die der SVM bis zu diesem heutigen Spiel passieren musste. Eine Ewigkeit hatte man es nicht geschafft, im Verbandspokal bis ins Halbfinale vorzudringen, sondern war regelmäßig in der ersten oder zweiten Runde kläglich gescheitert. Aber  nun bot sich hier und heute die so selten gewordene und dennoch so sehr herbeigesehnte Möglichkeit ins Finale vorzustoßen und somit erstmalig nach 16 Jahren in den DFB Pokal einzuziehen.

Bereits Wochen vor diesem Kick wurde seitens des Vereins ordentlich die Werbetrommel gerührt und nach und nach sollte jedem, der auch nur einen kleinen Teil seines Herzens dem SVM geschenkt hat, deutlich geworden sein, dass er am Ostermontagnachmittag einen wichtigen Termin hat- und zwar im altehrwürdigen Emslandstadion an der Lathener Straße.

Man selbst leitete den Tag mit ein paar Leuten bei sich zu Hause mit einem ordentlichen Frühstück ein, ehe es gen Mittag zum von der Szene ausgerufenen Treff in eine Lokalität im "Dreieck" ging. Bei den hier zahlreich anwesenden bekannten Gesichtern war die Vorfreude wie bei einem selbst deutlich zu spüren aber auch eine gehörige Portion Unsicherheit schwang bei nicht wenigen mit.

Oft genug hat der SVM in der Vergangenheit bei wichtigen Spielen verkrampft und sich und seine Anhänger um so manchen siegestrunkenen Moment gebracht.

Was tun, wenn‘s auch heute nicht klappt? Einen Plan B für solch ein Szenario hatte wohl niemand ernsthaft entwickelt, also mal alle negativen Gedanken bei Seite geschoben und gemeinsam los zum Stadion. Rund 1,5 Stunden vor Anpfiff schon eine etwa zehn Meter lange Schlange vor den Kassenhäuschen. Wann gab‘s denn sowas zuletzt?

Viele Gesichter, die man seit Ewigkeiten nicht gesehen hatte, fanden heute den Weg hierher und es wäre schön, wenn dies keine Eintagsfliege bleibt und jeder verlorene Sohn bzw. jede verlorene Tochter sich öfters auf seine Wurzeln besinnt und dem SVM nicht nur zu speziellen Highlights folgt!

Letztlich fanden offizielle 6.428 Zuschauer den Weg ins Stadion, meiner persönlichen Einschätzung nach dürften es aber wohl noch „ein paar“ mehr gewesen sein. Beide Tribünen wiesen kaum Lücken auf, die Hintertorbereiche ebenfalls gut gefüllt und auch im Gästeblock rund 150 Anhänger.

Ein würdiger Rahmen!! Auch die Jungs von Amisia Ultra und Co läuteten das wichtigste Spiel seit Jahren mit einer schicken Wendechoreo ein und ernteten dafür reichlich Applaus von den übrigen Stadionbesuchern ( bevor ich mich in umständlichen Beschreibungen verzettel>>siehe Fotos!).
Der Mannschaft war deutlich anzusehen, dass diese Kulisse und die Erwartungshaltung, die unglaublich hoch war, einschüchterten. Fahriges Ballgeschiebe und reichlich Unsicherheiten gegen eine Mannschaft, die im Grunde nichts zu verlieren hatte und dementsprechend unbekümmert auftreten konnte. Folgerichtig fiel das 0:1 quasi mit Ansage und nicht wenige sahen die Katastrophe heraufziehen. Halbzeitpause!! Durchatmen!!

Doch in der zweiten Hälfte kam der SVM besser ins Spiel. Die Hoffnung keimte auf, als ausgerechnet der Kleinste im Team (Martin Wagner) per Kopf den Ausgleich markierte! Utopischer Torpogo und tonnenschwere Last, die von Fans und Spielern abzufallen schien. Von nun an war der SV wach  und als Max Kremer in der 75. Minute per Foulelfmeter das Spiel drehte, war man sich allmählich sicher, dass doch noch alles gut gehen sollte. Abpfiff!!

Endlich! Nach 16 Jahren wieder im DFB Pokal dabei, nach 16 Jahren wieder auf der nationalen Bühne! Der SVM macht ganz kleine Schritte in die richtige Richtung, das ist deutlich zu sehen. Dies und alles andere wurde anschließend noch - später kam sogar noch ein Großteil der Mannschaft hinzu - in der City gefeiert, ehe ein genialer Tag sein Ende fand.