VfB Oldenburg - SV Meppen 2:0
23.04.2017
Stadion am
Marschweg
Regionalliga
Nord
Zuschauer:
4.907 (ca. 1.000 Gäste)
Der SVM
hatte heute, fünf Spieltage vor Saisonschluss die Möglichkeit, sein
Meisterstück zu machen. Bedingung dafür war ein Sieg in der Huntestadt, während
"Verfolger" Weiche Flensburg im Heimspiel gegen Hildesheim nicht
gewinnen durfte, um uneinholbar von Platz 1 zu grüßen.
Um es vorweg
zu nehmen; beides trat nicht ein und so heißt es weiter warten (das Tolle an
meinen verspäteten Berichten ist jedoch, dass mindestens ne Woche ab Spieltag
vergeht und ich dir – mein lieber Leser – nun mitteilen kann, dass am
vergangenen Sonntag im Heimspiel gegen den HSV die Meisterschaft sicher gemacht
wurde. Also verneige dich JETZT!!)
Aber spulen
wir etwas zurück, genauer gesagt auf 10:09 Uhr Meppener Bahnhof, Gleis 2, wo
sich ca. 200 Zugfahrer jeglicher Kategorie einfinden und sich zum Schrecken
aller "Normalreisender" in die Waggons der Westfalenbahn quetschen.
Um bis zum
Umstieg in Leer noch den letzten Quadratzentimeter zu füllen, steigen auf den Zwischenhalten
immer wieder Leute zu, denn der SVM ist nicht nur Meppen, sondern der ganze Landkreis
Emsland von Lingen bis Papenburg! Ahu!!!
In OL dann
angekommen, ging es die etwa 40 Minuten zu Fuß und selbstverständlich unter
reichlich Begleitung der Staatsmacht gen Stadion. Der Marschweg zum Marschweg
(hahaha!!) verlief recht unspektakulär,
abgesehen von der Tatsache, dass kurzzeitig etwas Unruhe in die ersten Reihen
kam, als die Cops völlig unvermittelt in den Haufen preschten, um eine Person
wegen vermeintlicher Sachbeschädigung dingfest zu machen. Dumm nur, wenn es
dabei die völlig falsche Person trifft…
Na gut, kurz
geschüttelt und weiter, wobei es heute erstmals über eine alternative Route
ging, statt wie sonst immer durch den Schlossgarten, der sich in der
Vergangenheit öfters als neuralgischer Punkt erwiesen hatte.
Nach
gründlichen Einlasskontrollen wunderte man sich zunächst über den Standort des
heutigen Gästesektors. War man in vergangener Aufeinandertreffen eher auf der
Hintertorseite Richtung Haupttribüne untergebracht, so ging es Spiel für Spiel
immer weiter in Richtung Gegengerade, sodass man heute zwar erneut hinterm Tor
stand, aber quasi auf Höhe Eckfahne im Grenzbereich zur Gegengerade, in deren
Mitte ja bekanntlich die treuesten Anhänger des VfB stehen, von wo dann nur
noch ein Pufferblock Distanz war.
Den Sinn
oder Unsinn eines solchen ständig wechselnden Standorts wissen wohl wenn
überhaupt nur die Verantwortlichen. Vielleicht lag es daran, dass heute mit dem
zahlenmäßig stärksten Auswärtshaufen seit Kiel 2008 aufgelaufen wurde.
Um die 1.000
Emsländer dürften es wohl gewesen sein, was allein von der Masse her ein feines
optisches Bild abgab. Zudem gelang es, einen ordentlichen Teil dieser Masse zu
ansprechendem Support zu animieren, wenngleich natürlich immer noch ein
gehöriger Teil einfach nur rumsteht und das Spiel verfolgt. Aber sowas hast du
ja, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, überall in Deutschland. Muss man dann
wohl so akzeptieren. Insgesamt aber ganz passabel, das hatte man sich
angesichts der vielen "Seit-Jahren-mal-wieder- auswärts -Fahrern"
wesentlich schlimmer vorgestellt und bis auf ein wenig Nachhilfe in Dachen
Blockdisziplin für vereinzelte Trunkenbauern war es heute zufriedenstellend.
Abgesehen davon
ist und bleibt die Akustik im Marschwegstadion scheiße, einen richtigen
Hexenkessel wird man angesichts der Weitläufigkeit und der zu Dreiviertel
fehlenden Bedachung wohl nie hieraus machen können.
Bitter dann
allerdings, dass die Mannschaft heute unverständlicherweise eine der
schlechteren Saisonleistungen zeigte, gegen die hochmotiviert auftretenden
Gastgeber kein rechtes Mittel fand und sich stattdessen zwei Tore einfing.
So stehen
unterm Strich beide "Derbys" in dieser Spielzeit als verloren in der
Ergebnisrechnung.
Hat zwar am
Ende keinen Einfluss auf die Endplatzierung, fürs Prestige trotzdem Mist. Zu
Recht muss man fragen, warum die Mannschaft des Öfteren vor größerer Kulisse
keine optimale Leistung abrufen kann. Mit Blick auf die Relegationsspiele Ende
Mai keine ganz unwichtige Frage...
Nach Spiel
also mit leicht gedämpfter Laune wieder zurück zum Bahnhof, ohne dass es noch
zu erwähnenswerten Auswüchsen kam. OL schien zwar an einigen Stellen durchaus
motiviert, bis auf zwei, drei kleinere Aufeinandertreffen von Einzelpersonen
oder Zweiergruppen, ließ die Polizei recht wenig anbrennen.
Der
bereitgestellte Zug wartete dann sogar auf die elitäre Besatzung. Einstieg,
Türen zu und Abfahrt.
Hoffentlich ein letztes Mal für längere Zeit...
Danke an Blaubacke fürs Bild!