10.09.2022
Albertpark
Pro League
Ein kleines Belgienwochenende stand an, denn der große SVM
sollte erst am Montag sein Ligaspiel haben.
Gute Gelegenheit somit das „Trauma von Oostende“ endlich zu
bewältigen und gleichzeitig den noch letzten fehlenden Ground der höchsten belgischen
Liga wegzukloppen.
Im Jahre 2017 saß ich bereits in freudiger Erwartung auf ein
Spiel hier zusammen mit Blaubacke und Gerrit im Stadion von Oostende, ehe ein
Sturm kurz vor Anpfiff irgendwelche Teile vom Dach fliegen ließ und die
Verantwortlichen es für besser hielten, das Spiel nicht stattfinden zu lassen.
Glücklicherweise hatten wir damals mit Kortrijk noch eine Alternative parat,
sodass man die etwa 400 km nicht völlig umsonst gefahren war. Kacke war das
natürlich trotzdem und es dauerte tatsächlich fast 5 Jahre ehe diese Schmach
ausgemerzt werden konnte.
So stand ich dann heute erneut am Strand dieser
70.000-Einwohnerstadt am Meer. Guter und großzügiger Sandstrand, aber ziemlich
hässliche „Coastline“, da wirklich alles relativ lieblos mit Hotelbunkern und
sonstigen "plattenbauähnlichen Konstruktionen" zugepflastert ist. Bisschen
gammelig auch alles irgendwie.
Naja, wenigstens ist der Ground nur wenige Schritte vom
Strand entfernt, kann aber dabei auch nicht durch besondere Schönheit
überzeugen.
Egal, denn zumindest sorgen zwei Fangruppen für etwas
Stimmung in diesem Ost-West-Duell. Aus Eupen haben sich so ca. junge 30 Leute auf den
Weg gemacht und offensichtlich das Motto „Vamos a la playa“ ausgerufen, was man
dann nicht nur anhand eines kleinen Intros kundtut, sondern auch locker-lässig
im Strandoutfit im Block herumturnt. Lustig dabei zu hören, wie deutschsprachige
Gesänge aus selbigem erklingen, denn Eupen liegt ja bekanntlich im
deutschsprachigen Teil Belgiens.
Auch beim Heimverein findet sich ein kleiner aktiver Kern hinterm Tor, der das Team pausenlos antreibt. Dies zwar mit wenig innovativen und kreativen Liedgut, insgesamt aber recht solide. In einem munteren Spielchen schickt man dann die Gäste auch ohne Punkte wieder zurück ins bundesdeutsche Grenzgebiet, während mein Weg gottlob nicht mehr ganz so weit ist, sondern ich etwa 40 Kilometer entfernt südlich von Gent meine bescheidene Behausung für die kommenden zwei Nächte finde. Zwei Bierchen belgischer Brauart werden noch verköstigt ehe die Müdigkeit siegte.