Wenn schon die neue Paragon Arena in Paderborn gemacht werden muss, dann aber
auch mit einem halbwegs gescheiten Gegner. Mit Dynamo Dresden schien dieser
vorhanden zu sein, also mal zusammen mit dem Jan vorbei geschaut beim aufstiegsambitionierten
Club aus Ostwestfalen.
Ein Möbelhaus neben dem Stadion bietet ausreichend gratis Parkplatzmöglichkeiten,
ganz schlimm wurde es dann aber beim Versuch ein Ticket zu erwerben.
Diese werden zum Großteil erst beim Verkauf ge- bzw. bedruckt, wobei man
aber nicht an jedem Schalter Karten für jeden Block bekommt, obwohl es
eigentlich so gekennzeichnet ist. So wird man von inkompetenten Schulmädchen
von Pontius nach Pilatus geschickt und bekommt dann natürlich die Inkompetenteste
von allen zugeteilt, sodass fast eine geschlagene halbe Stunde dabei draufging
ein völlig überteuertes Ticket zu erwerben.
Dabei war heute nicht einmal übermäßig hoher Zuschauerandrang;
frage mich, wie die das hinkriegen wollen, wenn sie wirklich den Sprung in Liga
2 schaffen.
Nun gut, letztendlich war man ja noch rechtzeitig im Stadion, wo man eigentlich
auch nichts verpasste. Typischer Neubau im allseits bekannten Arena-Style; sprich
zweckmäßig und ohne viel eigenen Charme und Charakter, von mir aus
bitte wieder abreißen.
Auf der einen Hintertorseite findet sich die heimische Fanszene ein, wobei es
sogar zum Anstoß einen Bengalo in deren Block zu betrachten gab. Der schleimige
Stadionsprecher (turnte mit Fönfrisur und im Anzug auf dem Platz rum und
machte sich durch seine Versuche der Stimmungssteigerung reichlich lächerlich)
kommentierte dies natürlich mit dem üblichen "Lasst das sein,
Freunde. Ihr gefährdet euch und andere, so etwas wollen wir nicht sehen"
usw.
Wenig später wurde auch eine Person ohne Gegenreaktion des Blocks rausgezogen.
Auf der gegenüberliegenden Seite hatten sich ca. 1.000 Gästeanhänger
eingefunden, die ihren Bereich schön mit Zaunfahnen zuflasterten und über
die gesamte Dauer eine recht gute Show abzogen, wenngleich dies hauptsächlich
von den ca. 100 Ultras (alle in gelben Shirts) ausging und der komplette Block
nur recht selten mitzog. Dennoch ein Auftritt der besseren Sorte.
Die kleine Heimszene war ebenfalls um akustische Unterstützung bemüht.
Das Ergebnis war eher durchschnittlich, viel Einheitsbrei und ohne eigenen Stil
alles irgendwie. Dazu passt dann auch, dass man seine Zaunfahnen anscheinend
alle gleich einfallslos beim selben Hersteller in der gleichen Größe
hat machen lassen. Sowas bescheuertes hab ich bislang auch noch nicht gesehen.
Dem Ganzen setzt es dann natürlich die Krone auf, wenn die einzig halbwegs
individuelle Fahne (Inferno Paderborn) dann auch noch von der Gegenseite präsentiert
wird......
Sportlich gesehen gab es heute mit dem Sieg von Dynamo sicherlich ne kleine
Überraschung, wobei "Man of the match" ganz zweifelsohne Dynamo
Keeper Axel Keller gewesen sein dürfte, der mit richtig geilen Reflexen
mehr als einmal den Auswärtssieg festhielt.
Nach dem Spiel dann richtig durchgefroren (hier waren es zehn Grad mit Regen
während im keine 200 km entfernten Meppen 20 Grad und Sonnenschein herrschten)
zurück zum Auto und wieder auf den Nachhauseweg.