1. FK Pribram – AC Sparta Praha

09.08.2014

Stadion Na Litavce

Czech Liga

Zuschauer: 7. 062 (ca. 800 Gäste)

 

Dass die etwas zu frühe Abreise bei Dukla letztlich nur ein der akuten Langeweile geschuldeter vorgeschobener Grund war, wurde spätestens klar, als wir mit ausreichend Zeitpuffer im etwa 60 Kilometer von Prag entfernten Pribram auf den Parkplatz bogen. Das Navi war diesmal auf unserer Seite und navigierte uns über kaum befahrene Seitenstraßen ans Stadion, sodass wir das Kfz zwar in Stadionnähe, dafür aber ohne großen An- und Abfahrtstau parken konnten, während auf dem eigentlichen Parkplatz doch recht viel Betrieb herrschte.

Insgesamt war heute hier schon etwas mehr los, denn der amtierende Meister ist zu Gast und wir mussten zur Abwechslung sogar ein paar Minuten anstehen, um ein Ticket auf der überdachten Sitzplatztribüne zu je 100 Kronen in Empfang nehmen zu können. Das 1928 eröffnete und letztmals 1982 generalrenovierte Stadion entspricht so ziemlich genau meinem Geschmack, denn durch sein gewisses Alter und die drei unterschiedlichen Tribünen hat es durchaus individuellen Charme. Auf den beiden Geraden befinden sich unüberdachte Sitzplatztribünen, hinter den Toren auf der einen Seite der unüberdachte Gästebereich, während die andere Seite ohne nennenswerten Ausbau auskommt.
Die Anzahl der Gästefans würde ich übrigens so auf 700-800 schätzen;  etwa 300 im Gästebereich mit durchschnittlichem Support und einer über ihnen kreisenden Drohne der Polizei sowie sicherlich locker dieselbe Anzahl nochmal auf den anderen beiden Tribünen verteilt.

Pribram selbst hat eine eher kleine Szene, die sich am Rande der Gegengerade einfindet, bisschen was singt und heute mit kleineren Schwenkfahnen in Vereinsfarben rumhantiert.

So schön das Stadion auf mich auch wirkte und so schön das ganze Ambiente durch einen Sonnenuntergang, der den Abendhimmel in eine Symphonie aus orangeroten Farben verwandelte, gesteigert wurde, so desolat war hier heute die kulinarische Verköstigung. Während in allen anderen Stadien dieser Tour die Klobasa neben einem guten Geschmack auch optisch schön anzusehen war, war das in Pribram angebotene Exemplar ein wahrer Schrecken und eine Beleidigung eines jeden Wurstgourmets wie wir es welche sind.

Optisch tiefschwarz mit einer matten Oberfläche erinnerte es an eine Mischung aus verfaulter Banane und einem Stück Kot. Keine Ahnung, wer sowas frisst, wir nahmen aber angewidert Abstand. Auch die Versorgung mit Bier ging gar nicht. Eine überfordere und lahmarschige Mitarbeiterin am Ausschank, sorgte dafür, dass man locker 15 Minuten auf den Gerstensaft hätte warten müssen. So nahmen wir mit Wasser die schnellere Alternative und verzogen uns erbost aber pünktlich zum Wiederanpfiff auf die Tribüne.

In einer recht kurzweiligen Partie hätte der leidenschaftlich kämpfende Gastgeber gegen den behäbig spielenden Meister sicherlich einen Punkt verdient gehabt, letztlich setzte sich die individuelle Klasse und größere Cleverness Spartas aber durch und führte zu diesem knappen 1:0 Auswärtssieg.

Nach dem Spiel geschwind zurück zum Auto und eine halbe Stunde vor Mitternacht wieder in Prag gewesen.