SV Sandhausen – FC Rot-Weiss Erfurt 2:1

08.10.2011

Hardtwaldtstadion

3. Liga

Zuschauer: 1.590 (ca.150)

 

 

Da es am heutigen Samstag nicht viel Gescheites zu erledigen gab, stand einem kleinen Ausflug zum Nachholspiel in der 3.Liga nichts im Wege. Anlässlich des Papstbesuchs vor einigen Wochen fiel dieser Kick neben einigen anderen aus und wurde somit am eigentlich spielfreien Länderspielwochenende nachgeholt. Uns, d.h. dem Jan und mir, wars ganz recht und so ging es gegen 9 Uhr mit Jans Gefährt Richtung Kurpfalz. Abgesehen von einem Stau bei Köln verlief die Fahrt auch reibungslos und so war nach gut vier Stunden Fahrt  die kleine Gemeinde in der Nähe von Heidelberg erreicht. Weiß der Teufel was so ein Verein in der dritthöchsten Spielklasse sucht und dabei noch Ambitionen nach oben hat. Am Stadion gings jedenfalls recht beschaulich zu, nasskaltes Herbstwetter und irgendein gleichzeitig im Zentrum stattfindender Festumzug (Kerwesamstag) locken nur 1.590 Zuschauer an. Tickettechnisch hat man hier nur die Wahl zwischen überdachtem Sitzplatz für freche 18 Euro (15 ermäßigt) und einem unüberdachten für 10 Euro. Aufgrund des angesprochenen miesen Wetters gab man missmutig der ersten Alternative den Vortritt und ließ sich auf der Stahlrohrtribüne hinterm Tor nieder. Ansonsten besteht das Hardwaldtstadion aus Stehtraversen mit einigen Stufen, wobei die Stehplätze auf der einen Geraden mittig durch eine kleine aber feine überdachte Sitzplatztribüne unterbrochen werden. Immer, wenn ich das Stadion etwas detaillierter beschreibe, heißt es gleichzeitig, dass dies nur dazu dient, irgendwie die Zeilen zu füllen, da es fantechnisch nichts zu berichten gibt. Naja, machen wir es kurz und schmerzlos: Eine Fanszene scheint in Sandhausen nicht existent, nicht eine Zaunfahne hing im Stadion und außer ein paar Gröhlern gab es auch akustisch nix zu lauschen. Etwas mehr Hoffnungen legte man da in die Gäste aus Thüringen, die aber auch wohl eher einen Tag  Marke – Hätte man sich sparen können - erwischt hatten.  Der kleine Ultrahaufen (max. 30 Leute) kommt erstmal fünf Minuten zu spät und braucht weitere fünf, um alle Zaunfahnen aufzuhängen und mit dem Singen anzufangen. Immerhin passend zum 1:0 in der 16. Minute durch Caillas hat man sich gefunden und voller Begeisterung fällt ein Erfurter beim Torjubel über den Zaun in den Innenraum. Passiert ist ihm dabei wohl nix, die Ordner findens weniger komisch und werfen den „Krawallmacher“ aus dem Stadion, anstatt ihn einfach wieder in den Block zu lassen. Dies ruft natürlich den Solidaritätsgedanken einiger Mitgereister hervor und wenig später liefert man sich einen Faustkampf mit Polizei und Ordnungsdienst. Da dies mit so einem kleinen Haufen selten von Erfolg gekrönt ist, hängt man alsbald alle Zaunfahnen wieder ab und verlässt den Gästebereich. Spätestens jetzt herrscht eine Stimmung wie bei mir auf dem Dachboden und außer dem gedrehten Rückstand weiß auch sonst hier nichts, uns auch nur halbwegs zu begeistern. Nach Abpfiff schön durchgefroren zurück zum Auto und ab ins Emsland.