FK Teplice – 1. FC Brno 0:1

20.03.2010

Na Stinadlech

Gambrinus Liga

Zuschauer: 4.890 (22 Gäste)

 

….. und schon war auch nach kurzer Fahrt die tschechische Grenze erreicht, wo zunächst eine Vignette gekauft werden musste und der unschuldige Autofahrer hier nach allen Regeln der Kunst abgezockt wird. Zumindest dann, wenn man nur einen kurze Aufenthalt von ein paar Stunden oder Tagen plant. Gab es bis zu Beginn des Jahres noch die 7-Tages-Vignette für 220 Kronen (ca. 9 Euro), so gibt es jetzt nur noch die 10-Tages-Version für 250 Kronen (ca. 10 Euro) als kleinste Variante.

Nach der kurzen Fahrt bis nach Teplice fragten wir uns zwar, ob man nicht auch ohne so ein Teil ohne Kontrolle angekommen wäre und sicherlich wäre auch der Weg über Landstraßen machbar gewesen, nur darauf hatten wir irgendwie keinen Bock.

Stadion liegt zumindest von Dresden aus kommend relativ nah am Stadteingang und das edle KFZ wurde am Stadion unter einer Brücke (?), ich glaube es war ne Brücke, in Sichtweite der Cops abgestellt. Besser isses, soll ja der ein oder anderen Personen aus dem Meppener Umfeld in Tschechien schon einmal das Auto abhanden gekommen sein und der Golf 6 Sportversion nicht sicher auf der Beliebtheitsliste nicht ganz unten. Naja, im Endeffekt natürlich nix passiert aber widmen wir uns dem eigentlichen Grund des Kommens. Am Stadion knapp eine Stunde vor Anpfiff noch recht wenig los, dafür dass wir hier beim tschechischen Tabellenführer zu Besuch sind. Zunächst einmal ne Runde ums Stadion gedreht und Tickets für je 80 Kronen (war glaube ich der Einheitspreis für alle Kategorien) erstanden. Anschließend noch an einem dieser Grillstände ein lecker Bier sowie eine vor Fett triefende Wurst konsumiert ehe es ins Stadion ging. Zuschauerzuspruch zu Spielbeginn etwas schwach, aber hier hat der Fußball halt nicht sooooo den Stellenwert. Die angegebenen 4.890 Zuschauer kamen mir dabei auch etwas übertrieben vor, ich hätte mal auf maximal 2.799 geschätzt. Aus dem 300 km entfernten Brno waren handgezählte 22 Trikotträger mit zwei Zaunfahnen angereist. Diese waren aber während des ganzen Spiels bis auf ein paar Rufe kaum zu hören. Die Heimszene besteht aus vielleicht 70- 80 Leuten und findet sich im Eckbereich hinter dem Tor wieder. Bis auf konstante „Teplice“-Rufe konnten aber auch sie keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen. Da kann man ja fast genauso gut nach Holland fahren, wo allerdings die Verköstigung preislich nicht mithalten kann. Meine letzten Kronen mussten somit in Bier investiert werden, was mit einen Preis von knapp einem Euro ja gleich doppelten Spaß macht. Half aber trotzdem nicht, sich das Spiel schön zu trinken, denn auch hier wars fußballerische Magerkost, mit immerhin einem Sieg des Außenseiters, der Teplice dann auch gleich mal die Tabellenführung an Sparta Praha kostete. Nach dem Spiel dann nix besonderes mehr, ein Dutzend heimischer Glatzen zündet am Gästeblock noch mal ein kleines Breslauer Feuer, verschwindet aber anschließend unverichteter Dinge im Dunkeln. Wir dann ebenfalls nach kurzem Stopp an einer Tanke zwecks Aufstockung meiner Bierreserven die Tschechei wieder verlassen und eine Rückfahrt mit hohem Kultwert erlebt. Übernachten wollten wir heute in Potsdam, also ja noch ein bisschen Strecke vor uns. Bis ca. 70 km vorm Ziel auch alles soweit unspektakulär bis wir irgendwann von der Autobahn herunter fuhren und die letzen Kilometer über Landstraße zurück legten. Hier dann natürlich alles dunkel und ein Schild, wie ich es auch noch nie gesehen habe. Ganz oben das typische „Wildwechsel-Schild“, darunter ein Schild mit einem Ausrufezeichen und direkt darunter nochmal eines mit „Viele Unfälle“.

Dauerte dann auch keine Minute ehe uns vom Fahrbahnrand ca. zehn Rehaugenpaare anglotzten, keine fünf Minuten später standen sogar zwei der Tiere mitten auf der Fahrbahn. Das ganze Schauspiel zog sich dann über viele Kilometer, wobei der Jan immer wieder das Bremspedal betätigen musste, weil vor einem im Dunkel etwas über die Fahrbahn sprang oder einen was aus dem Wald links und rechts anfunkelte. Total strange dann auch noch, dass es an diesem milden Abend auch noch hunderte Frösche in ihre Laichgewässer zog und ständig einem Frosch ausgewichen werden musste (viele Kameraden hatte es aber vorher schon durch andere Autos erwischt und auch wir konnten vier, fünf Mal nix mehr machen…… RIP kleine Unke). Jedenfalls total irre und so brauchten wir für gut 50 km über ne Stunde, ehe man sein Nachtdomizil aufschlug. Hier noch den KO-Sieg Klitschkos mitbekommen und nach einem finalen Bier die Nachtruhe auf der Luftmatratze genossen. Am nächsten Morgen dann Babelsberg gegen HSV II wegen großer Unlust und sinnlosem Gegner sausen gelassen, in Magdeburg mein Auto bestiegen und wieder zurück nach Meppen.