Schön ausgeschlafen, weil am Vorabend dem Alkohol und Partyleben weitestgehend
abstinent geblieben, sollte heute einmal mehr dem niederländischen Nachbarn
ein Besuch abgestattet werden.
Dazu musste lediglich Kollege Jan in meinen Golf geladen werden und schon konnte
die Fahrt angetreten werden, welche sehr unspektakulär verlief, auf den
Straßen Sonntag morgens logischerweise nicht viel los ist und es daher
nix zu erzählen gibt.
Nach knapp 2 Stunden entspannter Fahrt waren wir auch schon am Ziel, fanden
das Stadion aufgrund sehr vorbildlicher Ausschilderung ohne Probleme und parkten
den Wagen einige Gehminuten entfernt im Wohngebiet.
Zeit bis zum Anpfiff (12:30 Uhr) hatten wir noch genügend und so wurde
erst einmal ums recht moderne Stadion mit seinen zahlreichen integrierten Shops
und Geschäftsräumen geschlendert und nach kurzer Planlosigkeit der
Verantwortlichen die reservierten Karten in Empfang genommen.
Eine knappe halbe Stunde vor Spiel rollten dann auch die sechs (?) Busse der
Gästefans auf den abgeriegelten Parkplatz, von dem aus durch einen Tunnel
der, von Fangnetzen und Plexiglas umgebene, Gästeblock betreten wird.
Chance für einen Kontakt beider Fanlager hier also gleich Null.....
Für uns hieß es nun auch unsere Plätze auf der Haupttribüne
einzunehmen und auf den Anstoß zu warten.
Als es soweit war, zeigten die Utrechter einige Schwenker sowie ein paar rote
Luftschlangen und Konfetti, die rund 800 Gäste boten außer körperlicher
Anwesenheit und komischen Zaunfahnen nix.
Seit meinem letzten Besuch vor einigen Jahren beim UEFA Cup Spiel gegen Legia
Warschau hat sich baulich einiges geändert, denn so hat man seitdem beide
Hintertortribünen denen auf den Geraden baulich angepasst, sodass hier
ein recht schickes und zumindest vom sonstigen holländischem Einheitsbrei
abweichendes Stadion entstanden ist, welchen mit einem Fassungsvermögen
von gut 21.000 das fünftgrößte im Königreich ist.
Die spielerisch schwache Partie wusste über weite Strecken eher weniger
zu gefallen, besserte sich allerdings während des zweiten Spielabschnittes
ein wenig und auch auf den Rängen wurde eher Magerkost geboten. Lediglich
ein paar Mal kam so etwas wie Lautstärke auf, wobei sich beide Seiten jedoch
auf zwei bis drei unterschiedliche Gesänge beschränkten.
Zwar verstand ich nicht alles was gesungen wurde aber besonders auf Utrecht
Seite war des öfteren das Wort "Joude" zu verstehen, was den
Stadionsprecher zweimal dazu veranlasste, das Publikum zu ermahnen, dieses zu
unterlassen, was aber keinen so recht kümmerte bzw. längstens zehn
Minuten Wirkung zeigte.
Nach dem Spiel wurde noch etwas auf dem Stadionvorplatz rumgegammelt, Utrecht
zeigte sein nicht geringes Potential kampfeslustiger Anhänger, welche jedoch
keine Möglichkeit bekamen, ihrem "Hobby" mit Den Haager Gleichgesinnten
nachzugehen, da die Cops starke Präsenz zeigten und aufgrund der oben beschriebenen
Gästetrennung eh kaum was möglich war...
So denn, eine halbe Stunde nach Spiel war dann auch kaum mehr zu erkennen, dass
heute Spieltag war und das Stadionumfeld leerte sich mehr und mehr.
Für uns ging es dann zurück zum Wagen, kurz dachten wir er wäre
geklaut, sind aber lediglich eine zu früh rechts abgebogen.
Ja, sieht ja auch alles gleich aus hier.......