Wuppertal gegen Burghauen sollte es also sein, mein persönlich erstes besuchtes
Spiel der neuen 3 Liga, die durch den versuchten Spagat zwischen Profi- und
Amateurfußball so ein besonderes Flair hat, wobei ich noch nicht weiß,
was ich von dieser Liga halten soll....
Egal, der Jan sollte mich begleiten, wobei eigentlich ich ihn begleitete, da
er sein Auto zur Verfügung stellte.
Also irgendwann am Vormittag los und vollkommen ereignislos das Tal an der Wupper
erreicht, um sich Karten für die überdachte Haupttribüne im neu
renovierten Stadion am Zoo zu sichern. Der Ground an sich kann durchaus gefallen,
obwohl er insbesondere durch seine beiden unüberdachten Stehplatztribünen
irgendwie halbfertig aussieht, dabei aber trotzdem die überwiegenden Bauvorhaben
abgeschlossen sind. Naja, zumindest fordert der Präsident im Programmheft
die Geldgeber indirekt dazu auf, mittelfristig in ein Dach zu investieren, da
man es ja heutzutage keinem Fan zumuten könne, für zwei Stunden im
Regen zu stehen (warum eigentlich nicht???).
Zugegeben, im Stadion zieht es wie Hechtsuppe, was insbesondere für Leute
wie mich, die sich nicht eingestehen wollen, dass der Sommer vorbei ist, zuweilen
etwas frostig werden kann. Das Haupt- und Rahmenprogramm wusste dabei auch nicht
gerade zu erwärmen, so zeigten die 22 Akteure auf dem Rasen zumindest in
Halbzeit 1 übelstes Gekicke und die "Ultras Wuppertal" kamen
zumindest heute als recht armseliger Haufen mit leisem Standardliedgut daher.
Hab Wuppertal jetzt insgesamt glaube ich drei Mal (zwei Mal auswärts und
jetzt zu Hause) gesehen, aber überzeugen konnten sie supporttechnisch nie.
Positiv hingegen überraschte mich der Anhang aus dem fernen Burghausen,
der mit einer Busladung fast ausnahmslos jungen Ultras angereist war und neben
schöner Zaunbeflaggung über 90 Minuten kompakt sein Programm durchzog.
Hätte ich jetzt so nicht erwartet.
Die Mannschaft dankte es ihnen und machte durch Treffer in den Minuten 40, 42
und 51 alles klar. Die zwischenzeitlichen Anschlusstreffer der Wuppertaler zum
3:1 und 4:2 Endstand waren da nicht mehr als Ergebniskosmetik. Zahlreiche der
insgesamt lediglich knapp über 3.000 Zuschauer suchten schon vor dem Abpfiff
erschrocken ob der Leistung ihres Teams das Weite und die heimischen Ultras
rollten zehn Minuten vor Ende ihre Fahne ein.
Trostlosigkeit nennt man wohl so etwas und der Jan und ich waren uns einig,
schon lange nicht mehr so was langweiliges gesehen zu haben. Also schnell abhaken
und auf zum nächsten Kick.